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Die insuffiziente Kontrolle der posttraumatischen Entzündung als wichtiger pathogenetischer Faktor des Komplex-regionalen Schmerzsyndroms (CRPS)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Frank Birklein; Professorin Simone König, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221432899
Das komplex-regionale Schmerzsyndrom (CRPS) ist eine klinisch definierte posttraumatische Schmerzerkrankung, die sich bei ca. 5% der Patienten nach z.B. einer Fraktur der distalen Extremitäten entwickelt. Obwohl die rein klinischen Diagnosekriterien derzeit noch keine solche Unterscheidung zulassen, sind doch Patienten mit akutem CRPS von peripher entzündlichen Symptomen (Überwärmung, Ödem, Hyperhidrose, reiner Bewegungsschmerz), Patienten mit chronischem CRPS eher von ZNS Symptomen (Allodynie, Bewegungsstörung, Neglect, taktile Missempfindung) gekennzeichnet. Das Ziel dieses Projektes ist es, die Entzündung im Gewebe (Haut) näher einzugrenzen und ihr klinische Symptome zuzuordnen, was dann Kausalitäten nahelegt und als Fernziel eine gezielte individualisierte Therapie ermöglicht. Untersucht werden Hautbiopsien von CRPS Patienten (auch bei sich im Verlauf ändernden Symptomen) und geeignete Kontrollen. Aufgrund von Vorstudien wird auf Zytokine und NGF, Peptide (CGRP, SP, ET-1; BK), Peptidasen (MMP2/9; TIMP 1/2) und Resolvine fokussiert. Dabei werden etablierte Analysemethoden (IHC, ELISA/EIA, Zymographien), vor allem aber die innovative Massenspektrometrie-basierte Analytik benutzt. Letztere wird eingesetzt, um so-wohl Resolvine als auch Peptide und ihre Abbauenzyme in der Haut zu detektieren. In dieser Förder-periode ist das Ziel, diejenige Klasse an Entzündungsmediatoren zu identifizieren, die am wesentlichsten für die Entwicklung und Symptomgenese des „entzündlichen“ CRPS verantwortlich ist. Darauf aufbauend sind nachfolgend detaillierte Untersuchungen der Regulationsmechanismen dieser hier identifizierten Entzündungsmediatoren mit dedizierten Bestimmungsverfahren und Modellen geplant.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Australien, USA
Beteiligte Personen
Professor Dr. Peter Drummond; Professor Wade Kingery