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Economic Growth, Fertility and the Distribution of Income

Subject Area Economic Policy, Applied Economics
Term from 2012 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 221740407
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

Das Projekt „Wachstum, Fertilität und die Verteilung von Einkommen" befasste sich mit der Entscheidungsfindung bezüglich der Kinderzahl in der Familie. Dazu wurden zunächst umfangreiche Daten aus dem „Generation & Gender Program" des „Netherlands Interdisciplinary Demographic Instimte" für 19 meist europäische Länder ausgewertet. In diesen Daten zeigte sich, dass sich viele Paare über den Kinderwunsch nicht einig sind. So ist es bei etwa 40 Prozent der Paare, bei denen mindestens ein Partner einen Kinderwunsch hegt so, dass der andere Partner keine Kinder haben möchte. Zudem stelll sich heraus, dass die Einigkeit über das Kinderkriegen eine wesentliche Determinante der Entscheidung für bzw. gegen Kinder ist. Denn: Die Fertilitätsraten von Paaren mit einheitlichem Kinderwusch liegen überproportional über denen von Paaren, in denen nur ein Partner ein Kind haben möchte. Allerdings liegt die Geburtenrate bei Paaren, bei denen sich nur ein Partner für ein Kind ausspricht, immer noch signifikant über der von Paaren ohne Kinderwunsch. Anschließend werden diese Beobachtungen in ein ökonomisches Entscheidungsmodell überführt. Die größte Herausforderung bestand dabei darin, ein Modell zufinden,das Uneinigkeit über den Kinderwunsch zwischen zwei Partnern abzubilden vermag. Hierbei stellte sich heraus, dass ein „limited commitment"-Modell mit sequentieller Entscheidung über die Anzahl der Kinder und die Verteilung sonstiger Ressourcen (in diesem Fall des erwirtschafteten Einkommens) die Daten am besten beschreiben kann. Grund dafür ist, dass sich die Verhandlungsposilionen zweier Partner nach der Geburt eines Kindes unter Umständen dramatisch verschieben, so dass einer der Partner nach der Geburt auf einen Großteil der Ressourcen des Haushalts verzichten muss. Ergänzt man dieses Modell durch einen geringen Grad an Altruismus bezüglich des Partners - also um den Umstand, dass die Wünsche des Partners für einen selbst auch eine Bedeutung haben - so lassen sich die aus den Daten generierten Fakten nahezu perfekt replizieren. Mit diesem Modell wurde schlussendlich der Wirkungsgrad verschiedener Politikoptionen bezüglich der gesamtwirtschaftlichen Geburtenrate bestimml. Konkret wurde die Gewährung eines Pauschaltransfers pro Kind von Seiten des Staates (z.B. Elterngeld) und die Bereitstellung von Kinderbetreuung durch den Staat untersucht. Es stellte sich heraus, dass diese beiden Reformoptionen deutlich unterschiedliche Wirkungen auf Männer und Frauen haben, da sie unter Umständen die Verhandlungsposition eines der beiden Partner beeinflussen. Schließlich wurde eine Kombination beider Politikvarianten bezüglich der Erhöhung der Geburtenrate als optimal befunden.

 
 

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