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Bildakt und Verkörperung

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 221962295
 
In der ersten Phase lag der Schwerpunkt der Arbeit darin, die Bildakttheorie zu entwickeln. Eine neue Konzeption, welche das Denken und Handeln aktivierende Potential von Bildern aller Lebensbereiche betrachtet, sollte philosophisch begleitet und gestärkt werden, um im Gegenzug bildbezogene Elemente einer Philosophie der Verkörperung zu gewinnen. Dieses zweite Motiv hat sich im Verlauf der ersten Förderungsphase stärker in den Vordergrund geschoben. Der Grund liegt nicht allein darin, dass durch die zügige Konturierung der Theorie des Bildakts ein geschärftes Problembewusstsein auf Seiten der Philosophie entstand, sondern dass die Einlösung der bildbezogenen Zielvorgabe die Hoffnung bestärkte, auch auf dem Gebiet der Philosophie einen grundlegend neuen Impuls zu setzen. Wenn im Gebäudegiebel des Strukturtempels der zweiten Förderungsphase nun „Verkörpertes Denken“ steht, dann liegt dies nicht am philosophischen Defizit, sondern am Ertrag, den die bildbezogene Argumentation mit sich brachte. Der spezifische Beitrag von Bildern für eine Philosophie des verkörperten Geistes soll im zweiten Förderabschnitt auf die Bestimmung des verkörperten Denkens an sich abzielen. Die starken Veränderungen, welche die einzelnen Forschungsvorhaben der ersten Laufzeit erlebt haben, sollen in der zweiten Phase in diesem Sinn weiter getrieben werden. Denn sie bieten unseres Erachtens in ihrem Gewicht und ihrer Breite ein ungewöhnliches, wenn nicht einzigartiges Möglichkeitsfeld des Ensembles von Kunstgeschichte und Philosophie. Bildeten die drei Sphären der Form, der Substitution und der Lebendigkeit von Bildern aller Art in Kultur und Forschung die drei Säulen der Kolleg-Forschergruppe in Förderphase I, so sollen diese nach den eingehenden Erfahrungen nun zur Basis werden, auf der die Säulen der Forschungsschwerpunkte stehen. Das Symbol dieser Veränderung ist ein intern von den Mitgliedern der Kolleg-Forschergruppe erarbeitetes Begriffslexikon, welches vom Eintrag „Aufmerksamkeit“ bis zum Stichwort „Zerebralzentrismus“ reicht. Es stellt im Zuge dieser Begriffsarbeit jene Übereinkunft dar, auf Grund derer diese Transformation vorgenommen werden konnte. Die Kolleg-Forschergruppe hat sich seit ihrer Einrichtung 2008 stetig inhaltlich und personell weiterentwickelt. In diesem Verlauf fand eine Ausdifferenzierung statt, welche durch die strukturelle Gestaltungsfreiheit möglich wurde. So fanden sich anhand der wechselseitigen inhaltlichen Abhängigkeit thematische Ansätze zusammen. Aus diesen heraus wurden schrittweise die Forschungsschwerpunkte des Kollegs aufgebaut, welche nun als acht Säulen eine tragende Funktion übernehmen. In enger Abstimmung mit den beiden Sprechern werden in den Forschungsschwerpunkten wichtige Aspekte von Bildakttheorie und Philosophie der Verkörperung in Einzeluntersuchungen von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Fellows gemeinsam vorangetrieben. Die Säulen sind somit nicht allein als Zusammenfassungen von Teilprojekten zu verstehen, sondern als Elemente dynamisch sich entwickelnder Denkräume der Gruppe.
DFG-Verfahren Kolleg-Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Jürgen Trabant
 
 

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