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FOR 1008:  Bildakt-Forschung. Geschichte, Technik und Theorie des Bildaktes

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 56050943
 
Die Kollegforschergruppe "Bildakt und Verkörperung" zielt auf eine umfassende Revision von der Abbild- hin zur Bildakttheorie. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Untersuchung der besonderen Form von Bildern, das Phänomen ihrer Lebendigkeit sowie die Substitution von Körper und Bild.
Diese Themen werden durch zwei Forschungsperspektiven im Verbund untersucht: die "Theorie des Bildaktes" (Prof. Bredekamp, Kunstgeschichte) und die "Verkörperungstheorie" (Prof. Krois, Philosophie).
Das Ziel der Forschergruppe wird durch eine Reihe von Fallstudien angestrebt, die in enger Kooperation zwischen den Disziplinen Kunstgeschichte und Philosophie entstehen. Da die Ergebnisse nicht auf einzelne Epochen oder methodische Fragestellungen begrenzt sind, wurden exemplarische Beispiele von den ersten Bildern überhaupt bis hin zu zeitgenössischen Werken ausgewählt. Analog verfahren die philosophischen Ansätze, die erkenntis-, emotions- und handlungstheoretische Probleme miteinander verbinden. Es geht nicht um die medienspezifische Abgrenzung von alten oder neuen Bildverfahren, sondern um historisch begründete Praktiken der Bilder von der Höhlenmalerei bis zu computergestützten Simulationsverfahren der Gegenwart und hiermit verbundener kognitionswissenschaftlicher Überlegungen.
Zentrale These ist, dass in jeder Bilderkennung die Augen nicht als Wahrnehmungsorgan isoliert werden können, sondern dass der gesamte Körper wahrnimmt. Diese Thesen finden heute außerhalb der Geisteswissenschaften besonders in jener künstlichen Intelligenzforschung und Robotik Resonanz, die Verkörperung statt Berechnung zum Ausgang nimmt und in ihre Forschung integriert. Auf dem Fundament historischer Bildphänomene soll eine Bild- und Verkörperungstheorie entwickelt werden, die die Basis für die Erforschung aktueller Fragen von bildgebenden Verfahren, Bildverarbeitung und Verkörperungsfragen in den Kognitionswissenschaften bietet und damit das Verständnis des Reflexionsvermögens in seiner gesamten Bandbreite berührt. Bildakte allgemein lassen sich - so die Arbeitshypothese - erst dann vollständig erklären, wenn ihre Form und Lebendigkeit, ihre Fähigkeit anderes zu vertreten und gegenstandslose Stimmungen darzustellen, auf der Basis einer Verkörperungstheorie untersucht werden. Dafür ist die Verbindung von historischer Bildwissenschaft mit Forschungsansätzen zur Verkörperungstheorie in der Philosophie und der Kognitionswissenschaft unabdingbar.
DFG-Verfahren Kolleg-Forschungsgruppen

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