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Die Aufführung der Nation und der Umgang mit subnationalen Differenzen in afrikanischen Nationalfeiern

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222346160
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Mittelpunkt des Teilprojekts stand das Verhältnis von Nationalität zu anderen Differenzen wie Regionalität und Ethnizität sowie Profession, soziale Klasse und Geschlecht. Forschungsgegenstand waren afrikanische Nationalfeiern, auf denen dieses Verhältnis verhandelt und aufgeführt wird. Nationenbildung ist ein unabschließbarer Prozess, nicht nur der Herstellung nationaler Gemeinschaft, sondern auch des „Staat-Machens“. Das Projekt hat erforscht, wie vor allem staatliche Akteure dafür sorgen, dass die Zugehörigkeit zur Nation als höherstufige Differenz bzw. übergeordnete Mitgliedschaft erfahren wird, die alle weiteren Zugehörigkeiten stratifiziert und andere Differenzen zu Binnendifferenzen herabstuft. Die Relevanz der Zugehörigkeit zur Nation wird dabei sowohl durch Polarisierung gegen äußere Feinde und interne Minderheiten als auch durch Diskurse und Inszenierungen eines nationalen Gemeinsamkeitsglaubens zu stärken versucht. Das Projekt hat den Superioritätsanspruch von Nationalität anhand der zeremoniellen Repräsentationen von Nation und Nationalstaat bei den Nationalfeiern in drei westafrikanischen Ländern (Ghana, Côte d’Ivoire und Burkina Faso) untersucht. Diese Länder zeichnen sich durch unterschiedliche Ausprägungen ethnischer und regionaler Heterogenität und je spezifische koloniale und postkoloniale politische Entwicklungen aus. Das Projekt konnte so Aufführungen von Nationalität und Muster im Umgang mit subnationalen Differenzen vergleichend herausarbeiten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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