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Kategorien im Wandel: Migrant/innen in epidemiologischen, präventiven und rechtlichen Diskursen zu HIV/Aids und Tuberkulose im Ländervergleich (D/GB)

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222446982
 
Seit den 1990er Jahren wird in den Gesundheitswissenschaften vermehrt Wissen über Migrant/innen im Kontext von Gesundheit und Krankheit generiert, insbesondere zu übertragbaren Infektionskrankheiten. Die epidemiologischen Kategorien und Klassifizierungen, mit denen dieses Wissen hergestellt wird, befinden sich im Wandel. Ziel des geplanten Vorhabens ist es, diskursive Praktiken der Epidemiologie am Beispiel von zwei Infektionskrankheiten, HIV/Aids und Tuberkulose, aus wissenssoziologischer und diskursanalytischer Sicht im Ländervergleich (D/GB) zu analysieren, um die Kategorien, mit denen jeweils Wissen über Migrant/innen hergestellt wird, zu rekonstruieren. Es wird außerdem nachvollzogen, wie die Kategorien in präventive und rechtliche Diskurse einfließen und Handlungsmacht entfalten, z.B. in Einreise-/Test- und Aufenthaltsbestimmungen oder in Zielgruppen-Definitionen der Prävention. Ein besonderes Augenmerk gilt diskursiven Praktiken, die abwertende Differenzsetzungen (d.h. Prozesse des „othering“) beinhalten, mit denen Migrant/innen als „kranke Andere“ konstituiert werden, die Krankheiten übertragen und eine Gefahr oder Belastung für die Gesellschaft darstellen. Die geplante wissenssoziologische Diskursanalyse leistet einen Beitrag zum Verständnis der Sozialität von epidemiologischem Wissen und seinen Auswirkungen. Der Vergleich der Akteursformationen und Sprecherpositionen gibt Aufschluss über die bislang noch nicht erforschte Dynamik des Wandels.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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