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Die Mediatisierung der deutschen Forensik: Aktivierte Zuschauer und private Unternehmer als Akteure auf dem forensischen Markt

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 223244250
 
Post-industrielle Gesellschaften sind durch Mediatisierung gekennzeichnet. Dazu gehört ganz wesentlich, dass die Medien (und hier v.a. das Fernsehen) nicht mehr nur vermitteln, informieren und irritieren, sondern dass sie sich aus ökonomischen Interessen als eigenständige Akteure mit eigener Perspektive an dem gesellschaftlichen Diskurs beteiligen und diesen oft auch mit gestalten. Das hier beantragte Projekt möchte den gesellschaftlichen Diskurs über die Innere Sicherheit und hier speziell den Diskurs über die technische Intelligenz polizeilicher Aufklärungsarbeit untersuchen und dessen Folgen. Am Beispiel forensischer Medienformate (z.B. CSI – Den Tätern auf der Spur, Ermittlungsakte etc.) soll die aktuelle Mediatisierung des Sicherheitsdiskurses in Deutschland erfasst, vermessen und verstanden werden, um dann Hypothesen zu den Auswirkungen dieses Handelns der Medien entwickeln zu können. In den Blick genommen wird also die mediatisierte Welt der Kriminalität und der Kriminalitätsbekämpfung, die durch das Handeln der Akteure: ‚Bürger’ (als Rezipient, als aktiver Helfer und potentieller Täter), ‚Medien’ (hier v.a. das Fernsehen), ‚Institutionen der Strafverfolgung’ (Polizei, Gericht) und die Politik maßgeblich gekennzeichnet ist.Das beschriebene Forschungsvorhaben wird insb. das Handeln der Medien und der Institutionen der Strafverfolgung mit den folgenden zwei Forschungsbereichen in den Blick nehmen:F1 Der erste Forschungsbereich untersucht das Fernsehen als eigenständigen Akteur, der on air und off air eine eigene Politik der Inneren Sicherheit betreibt. Deshalb soll (a) mittels hermeneutischer Analyse die ‚Botschaft’ (der heimliche Lehrplan) dieser Sendungen rekonstruiert werden. Und (b) soll rekonstruiert werden, was die Medienakteure (Redakteure, Moderatoren) off air tun, um den Forensik-Diskurs auch außerhalb der Medienformate in der Öffentlichkeit zu promoten (z.B. bei Facebook, Twittern, Blogs, Events, Schulung).F2 Im zweiten Forschungsbereich soll mittels qualitativen (Experten-) Interviews mit ausgewählten Vertretern der Strafverfolgungsbehörden (Staatsanwaltschaft, Polizei, Forensiker der LKAs und des BKA sowie Richter) und der Analyse von und feldtypischen Artefakten (Dienstanweisungen, Inhalte von polizeiinternen social webs) geklärt werden, (a) ob die forensischen Formate auch für die Ermittlungsarbeit der Polizei Folgen haben und (b) ob und wie die von den forensischen Formaten gezeigten Praktiken der Aufdeckung (z.B. DNAAnalyse; Auswertung von Rechnern, Smartphones, Tablet-PC, Navigationssystemen und Facebook) sich auf die Begehung bzw. die Prävention von Straftaten in Deutschland auswirken.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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