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Einflüsse von Service Learning auf die akademische Entwicklung bei Studierenden

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 223742181
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt „Einflüsse von Service Learning auf die akademische Entwicklung bei Studierenden“ hat zum Ziel, die Wirksamkeit der erfahrungsbasierten Lehr-Lernform Service Learning hinsichtlich der Entwicklung metakognitiver Fähigkeiten und fachlichen Wissens bei Studierenden aufzuzeigen. Unter Service Learning wird dabei ein didaktisches Modell verstanden, bei dem Lernende erworbenes Wissen zum Wohle Anderer oder eines sozialen Zwecks anwenden. Theoretisch orientiert sich das Forschungsprojekt an der Theorie Gemeinnütziger Tätigkeit (TGT) sowie den im Antrag skizzierten Modell der Reflexionsphasen in Anlehnung an Boud und Walker (1985). Die Kernthese ist, dass Service Learning durch die Verknüpfung von im Seminar erworbenem theoretischen Wissen und in der Praxis gemachten Erfahrungen mit der Lern- bzw. Sprachförderung für Kinder und Jugendliche bessere metakognitive Kompetenzen entwickeln und sich das erworbene Fachwissen besser festigt als in konventionellen Seminarformen. Als wesentlicher Prozess, der diese Wirkung erklärt, wird die Reflexion der Theorie vor dem Hintergrund praktischer Erfahrungen erachtet. In insgesamt drei Längsschnittstudien bei Studierenden wurden verschiedene Aspekte der theoretischen Annahmen geprüft, zwei hiervon wurden bereits vor der Förderung durch die DFG abgeschlossen. Die erste Studie zeigte im Vergleich von vier verschiedenen Lehr-Lernformen leichte Vorteile von Service Learning im Bereich des subjektiven Wissenszuwachses, die zweite Studie mit dem Vergleich von Früh- und Spät-Beginnenden von Service Learning bestätigte diesen Befund. Die Hauptstudie bei zwei Kohorten BA-Studierender der Pädagogik relativierte die vorherigen Befunde deutlich. Es konnten keine systematischen Veränderungen in metakognitiven Fähigkeiten einerseits und verschiedenen fachlichen Kompetenzen andererseits nachgewiesen werden. Obwohl in der Hauptstudie elaborierte und innovative Instrumente zur Erfassung von Reflexionsprozessen mittels standardisiertem Fragebogen und Reflexionstagebuch entwickelt werden konnten, werden die durch Service Learning bei der ausgewählten Stichprobe angetriggerten Prozesse noch nicht ausreichend verstanden. Als ein Grund wird angesehen, dass subjektive Wahrnehmungsprozesse der Lernsettings bei allen Studien nicht berücksichtigt wurden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2014, Mai). Mehrwert des Service Learning mit Bezug auf die persönliche, wissenschaftliche und berufliche Entwicklung Studierender. Tagung „Service Learning – Lernen durch Engagement. Von der Idee zur Umsetzung“ des Projektes nexus der HRK, Köln
    Hillesheim, S.
  • (2014, März). Einflüsse von Service Learning auf die akademische Entwicklung Studierender. DGFE-Kongress „Tradition und Zukünfte“, Berlin
    Hillesheim, S. & Reinders, H.
  • (2016). Gemeinnützige Tätigkeit und informelles Lernen. In: M. Harring, M. Witte & T. Burger (Hg.), Handbuch informelles Lernen. Interdisziplinäre und internationale Perspektiven (S. 386-400). Weinheim: Juventa
    Reinders, H.
  • (2016). Service Learning an Universitäten. Weinheim: Beltz
    Reinders, H.
 
 

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