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Die Evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland und der Protest gegen die Atomenergie 1970 - 1990

Antragsteller Dr. Michael Schüring
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 224549473
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Arbeit behandelt die Frage nach den Gründen für das Engagement der evangelischen Kirchen im Konflikt um die Atomenergie in einer Trias aus weltanschaulichen, politischen und kulturellen Perspektiven. Es folgen die drei wesentlichen Hauptthesen: Die Angst vor einer unkontrollierbarne Großtechnologie ähnelte vormodernen Erscheinungen einer überwältigenden Kontingenzerfahrung und fand daher Anknüpfungspunkte an religiöse Elemente und rhetorische Strategien der Apokalyptik und Prophetie. - Ein Spezifikum der deutschen Debatte lag in der Erfahrung des Versagens geistlicher Eliten während des Nationalsozialismus. Gesellschaftliche Missstände wie die Umweltkrise wurden unter dem Vorzeichen eines gebotenen „Widerstandes“ bekämpft, was wesentlich zur Verschärfung auch der innerkirchlichen Debatte um die Atomenergie beitrug und Fragen nach der Legitimität bestimmter Protestformen aufwarf. In allen drei Hauptabschnitten, vor allem aber im letzten zu den kulturellen Ausdrucksformen des kirchlichen Protestes gegen die Atomenergie, wird die Hauptthese von der „kulturellen Codierung“ des Konfliktfeldes ausgeführt und belegt. Es handelte sich eben nicht nur um ein objektivierbares Problem sicherer und sauberer Ressourcenbereitstellung sondern um das Symptom einer tiefen, ethisch und symbolisch aufgeladenen Sinnkrise der spätmodernen Welt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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