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The Protestant Churches in the Federal Republic of Germany and the Protest against Nuclear Energy 1970 - 1990

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2012 to 2019
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 224549473
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Die Arbeit behandelt die Frage nach den Gründen für das Engagement der evangelischen Kirchen im Konflikt um die Atomenergie in einer Trias aus weltanschaulichen, politischen und kulturellen Perspektiven. Es folgen die drei wesentlichen Hauptthesen: Die Angst vor einer unkontrollierbarne Großtechnologie ähnelte vormodernen Erscheinungen einer überwältigenden Kontingenzerfahrung und fand daher Anknüpfungspunkte an religiöse Elemente und rhetorische Strategien der Apokalyptik und Prophetie. - Ein Spezifikum der deutschen Debatte lag in der Erfahrung des Versagens geistlicher Eliten während des Nationalsozialismus. Gesellschaftliche Missstände wie die Umweltkrise wurden unter dem Vorzeichen eines gebotenen „Widerstandes“ bekämpft, was wesentlich zur Verschärfung auch der innerkirchlichen Debatte um die Atomenergie beitrug und Fragen nach der Legitimität bestimmter Protestformen aufwarf. In allen drei Hauptabschnitten, vor allem aber im letzten zu den kulturellen Ausdrucksformen des kirchlichen Protestes gegen die Atomenergie, wird die Hauptthese von der „kulturellen Codierung“ des Konfliktfeldes ausgeführt und belegt. Es handelte sich eben nicht nur um ein objektivierbares Problem sicherer und sauberer Ressourcenbereitstellung sondern um das Symptom einer tiefen, ethisch und symbolisch aufgeladenen Sinnkrise der spätmodernen Welt.

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