Detailseite
Projekt Druckansicht

Der Arbeiter als Zukunftsträger der Nation.Bildpropaganda im faschistischen Italien und im peronistischen Argentinien in transnationaler Perspektive (1922-1955)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 225520915
 
Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise initiierten die autoritären Regime in Europa umfassende Reformen der Wirtschafts- und Arbeitsordnung. Das italienische System des "Corporativismo" nahm eine Vorreiterrolle ein und diente in vielen anderen Staaten als Vorbild. Als sich das korporatistische Modell seit den 1930er Jahren auch in Lateinamerika verbreitete, orientierten sich argentinische Politiker und Wirtschaftsexperten maßgeblich am italienischen Präzedenzfall. Nicht nur das wirtschaftliche Reformprogramm, sondern auch die damit zusammenhängende Ideologie spielte in der staatlichen Propaganda beider Regime eine herausragende Rolle. In der historischen Forschung ist dies bislang kaum untersucht worden. Insbesondere gibt es kaum Studien zur Bildpropaganda, die das Thema der Arbeit und die Figur des Arbeiters vielfach aufgriff. Auf der Grundlage neuer Massenmedien diente die Bildpropaganda als erzieherisches Mittel, um die neue korporative Arbeitsordnung zu verbreiten und Konsens in der Bevölkerung zu erzielen.Im transnationalen Vergleich der bildlichen Darstellungen von Arbeit und Arbeitern in der visuellen Propaganda des faschistischen Italiens und des peronistischen Argentiniens werden institutionelle Funktionsmechanismen sowie Beziehungen zwischen Propaganda und konkreten Arbeitsreformen beleuchtet. Angesichts des sozialrevolutionären und nationalistischen Diskurses im italienischen Faschismus und im argentinischen Peronismus wird die Bildpropaganda überdies auf ihr Verhältnis zu nationalen ikonographischen Traditionen wie auch zu internationalen Strömungen geprüft. Unter Berücksichtigung des Transfers wirtschafts- und sozialpolitischer Konzepte und deren propagandistischer Darstellung zielt das Projekt darauf, eine vergleichende politische Ikonographie von Arbeit zu erstellen, um sowohl nationale Spezifika als auch transnationale Verflechtungen in der propagandistischen Inszenierung des korporatistischen Ordnungsmodells zu verdeutlichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung