Detailseite
Projekt Druckansicht

Archäologische Ausgrabungen auf dem Tell Halaf

Antragstellerin Professorin Dr. Barbara Helwing, seit 6/2020
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22709751
 
Im beantragten Zeitraum von 2018–2020 soll die Endpublikation der Grabungsergebnisse am Tell Halaf 2006 – 2010 abgeschlossen werden. Im Förderzeitraum 2014 – 2017 wurden aus objektiven aber auch subjektiven Gründen die formulierten Ziele nicht vollumfänglich realisiert. Der neue Antrag konzentriert sich deshalb nach den im April 2018 beendeten Studien zum assyrischen Statthaltepalast auf zwei Schwerpunkte: Die Bearbeitung der Kleinfunde und der Keramik sowie die Bearbeitung der Architektur und Stratigrafie im Stadt- und Zitadellengebiet. Der erste Schwerpunkt des Antrages konzentriert sich auf den Komplex Kleinfunde und Keramik. Hier sollen alle während der Neugrabungen geborgenen Kleinfunde und Keramikkollektionen vorgestellt werden, um damit die inzwischen fast 60 Jahre alte Bearbeitung der Kleinfunde und Keramik aus historischer Zeit von B. Hrouda dem gegenwärtigen Wissenstand anzupassen.Die bisherige Bearbeitung der Kleinfunde und Keramikkollektionen erbrachte ebenso unerwartete Ergebnisse für die Besiedlungsgeschichte des Tell Halaf. Es ist deutlich geworden, dass der Ort auch für die achämenidische Zeit in Nordmesopotamien Referenzcharakter hat, einer Zeitstufe, der bisher keine Beachtung geschenkt wurde. Außerdem hat sich gezeigt, dass das umfangreiche Material zur Fundgruppe Terrakotten eine gesonderte Publikation rechtfertigt. Die weit fortgeschrittene Bearbeitung des Terrakottenbandes ist nicht Gegenstand des Antrages, sondern erfolgt in Eigenleistung des VAM.Den zweiten Schwerpunkt bilden detaillierte Untersuchungen zu den Wohnbebauungen auf der Zitadelle und der Unterstadt, die sich durch Schriftfunde gut datieren lassen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich Wohnanlagen der Elite nicht nur auf der Zitadelle, sondern auch in der Unterstadt befanden.Wesentliche neue Erkenntnisse erbrachten die Neugrabungen auch zur Siedlungsstruktur in prähistorischer Zeit. Erstmals konnten auf größerer Fläche Rundbauten untersucht werden. Die Vorlage der Ergebnisse zur prähistorischen Siedlung am Tell Halaf ist aber ebenfalls nicht Gegenstand des Antrages sondern erfolgt durch den Bearbeiter in Eigenleistung.Eine letztmalige Verlängerung des Projektes um zwei Jahre bietet somit die Gewähr, dass die genannten Schwerpunkte in der erforderlichen Qualität publiziert werden können. Zusammen mit den in Eigenleistung zu erbringenden Bearbeitungen der Terrakotten und den Studien zur Prähistorie können dann alle Ergebnisse der Neugrabungen bis 2020 vorgelegt werden. Gegenwärtig ist nicht absehbar ob, bzw. wann jemals wieder Grabungen in Syrien möglich sein werden. Es ist deshalb besonders wichtig, die Ergebnisse so nachhaltig und umfassend zu dokumentieren, dass sich für die nächsten Jahre fundierte Ansatzpunkte für weitere Forschungen ableiten lassen. Gleichzeitig wird mit der Vorlage der Grabungsergebnisse ein Beitrag zum ideellen Kulturgütererhalt im lokalen und globalen Bewusstsein der Menschheit geleistet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Mirko Novák
Ehemaliger Antragsteller Dr. Lutz Martin, bis 6/2020
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung