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Cicerovorlesungen an der Universität Leipzig um 1515: eine Fallstudie

Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22731693
 
Um 1500 wurden Grundtexte für Vorlesungen in Deutschland häufig in Drucken mit großem Zeilenzwischenraum und breitem Rand als Grundlage für die Mitschrift der Texterklärung bereitgestellt. Unbekannt war bisher, daß in zahlreichen erhaltenen Drucken dieser Art tatsächlich Vorlesungsmitschriften erhalten sind. Der Vergleich mehrerer Exemplare aus verschiedenen Bibliotheken zeigt nämlich, daß in vielen Fällen die handschriftlichen Anmerkungen übereinstimmen und somit in einer Vorlesung diktierte Texterklärungen vorliegen. Bei den Grundtexten handelt es sich sehr häufig um Werke antiker lateinischer Autoren (Cicero, Plautus, Horaz usw.).An diesen Vorlesungsnachschriften lassen sich in bisher nicht möglicher Detailgenauigkeit ganze Vorlesungsabläufe, die Exegeseprinzipien vor allem antiker Literatur sowie (über die Zusammenfassung dieser Vorlesungen in Sammelbänden) die Einbindung in eine konkrete Studienbiographie rekonstruieren. Damit sind wichtige neue Erkenntnisse zur Rezeption der antiken Literatur im deutschen Frühhumanismus zu erwarten.Als exemplarische Untersuchung soll eine Gruppe von Vorlesungen über Reden und theoretische Schriften Ciceros untersucht werden, die 1514-1516 in Leipzig von zwei namentlich bekannten Humanisten (Johannes Lange, Gregorius Coelius Aubanus) gehalten wurden. Von diesen Vorlesungen sind jeweils bis zu 7 Parallelmitschriften erhalten; auch einige prominente Hörer lassen sich namentlich identifizieren. Damit bietet sich diese Vorlesungsgruppe in besonderer Weise für eine exemplarische Untersuchung an.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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