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Die Anfänge von 'Littérature comparée' und 'Weltliteratur'
Antragsteller
Professor Dr. Hendrik Birus
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12590533
Die gleichzeitigen Anfänge der Disziplin der Litterature comparee und des Konzepts der Weltliteratur lassen sich aus dem (überwiegend in ihren Zeitschriften Le Globe und Ueber Kunst und Alterthum geführten) intensiven Gedankenaustausch ihrer Begründer- Villemain, Ampere u.a. in Paris, Goethe in Weimar - und deren literaturkritischen wie naturwissenschaftlichen Orientierungen verständlich machen. Sowohl die Institutionalisierung einer grenzüberschreitenden Litterature comparee¿ als auch Goethes Projekt der Weltliteratur¿ als einer (tendenziell weltweiten) internationalen literarischen Kommunikation sind aber, prinzipieller gefasst, diskursanalytisch beschreibbare kulturelle Strategien im Hinblick auf die wirtschaftlichen, Verkehrs- und kommunikationstechnischen, ja nicht zuletzt medialen Öffnungs- und Beschleunigungsprozesse nach dem Ende der Napoleonischen Ordnung Europas. Die Kehrseite dieser internationalen Kommunikation war allerdings die gegenseitige Abgrenzung und Selbstbehauptung der einzelnen Literaturen. Wie dem gemäß die von Goethe proklamierte Epoche der Welt-Literatur einer wachsenden Zahl von Nationalliteraturen Raum gab, so sah sich die Vergleichende Literaturwissenschaft außerhalb ihres Mutterlandes - wie sich an ihren letztlich gescheiterten Anfängen an der Universität München zeigen lässt - zunehmend durch die Dominanz der Nationalphilologien in Frage gestellt.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen