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FOR 593:  Anfänge (in) der Moderne: Theoretische Konzepte, literarische Figurationen, historische Konstruktionen

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12590533
 
Ziel der interdisziplinären Forschergruppe ist es, Prozesse der Moderne über die Denkfigur des Anfangs neu in den Blick zu nehmen. Ihr Gegenstand sind Anfangskonstruktionen auf der Ebene von kulturellen Diskursen, Genres und Texten in den letzten drei Jahrhunderten (mit exemplarischen Ausgriffen in die Vormoderne und die Antike). Zum einen wird untersucht, über welche Konzepte, Semantiken und Verfahren diese Anfänge modelliert werden und welche Funktionen ihnen zukommen. Zum anderen gilt es zu klären, welche Rolle Anfangskonstruktionen im Rahmen von Selbstbeschreibungen der Moderne spielen. Die Grundlage der Kooperation zwischen den zwölf Teilprojekten der Forschergruppe bilden fünf übergreifende Problemstellungen, die Anfänge nicht nur als Verdichtungspunkte kultureller und textueller Symbolisierungen erkennbar werden lassen, sondern auch jene Spannungen sichtbar machen, an denen eindimensionale Modernisierungserzählungen scheitern.
(1) Die Forschergruppe geht der modernen Faszination durch Ursprünge nach und fragt, wie sich diese Faszination zu dem Narrativ der fortschreitenden Entzauberung und Entmythologisierung der Welt verhält, das die Moderne entworfen hat.
(2) Komplementär dazu gilt es, Kontingenz als eine Figur des Anfangs zu erschließen.
(3) Es wird untersucht, wie sich die modernen Leitwerte der Innovation und Invention zum Problem von Anfängen verhalten; von Interesse sind hier zum einen Gründungen neuer Diskurse, zum anderen Anfangskonstruktionen, in denen es zu paradoxen Verschränkungen von Altem und Neuem, Tradition und Innovation kommt.
(4) Ein weiterer Forschungsschwerpunkt betrifft die temporale Struktur von Anfängen und die mit ihnen verbundenen kulturellen Konzepte von Zeit.
(5) Schließlich werden Anfänge literarischer Texte untersucht, wobei unter anderem zu fragen ist, ob der Literatur in ihrem Vollzug bzw. ihrer Beobachtung von Anfängen gegenüber den Ordnungen des Wissens ein epistemologisches Privileg zukommt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen

Projekte

stellvertr. Sprecher Professor Dr. Aage A. Hansen-Löve
 
 

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