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Psychisch versehrte Offiziere des Ersten Weltkriegs in Deutschland
Antragstellerin
Dr. Gundula Gahlen
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228055824
Gegenstand des Forschungsprojektes sind die deutschen Offiziere, die während oder infolge ihres Militäreinsatzes im Ersten Weltkrieg psychische Schäden davontrugen. Ziel der Studie ist es, die Kriegserfahrungen dieser militärischen Führer, die medizinische Behandlung und die Auswirkung der Krankheit auf ihre Karriere, ihren Lebensweg und ihr Selbstbild zu analysieren. Zudem sollen die psychisch versehrten Offiziere als Diskursobjekt innerhalb des Militärs, der Ärzteschaft, der staatlichen Stellen und der Öffentlichkeit untersucht werden. Die Analyse wird zeigen, wie und aus welchen Gründen sich die Wahrnehmungs- und Deutungsmuster dieser Gruppen von 1914 bis 1939 veränderten und welche Auswirkungen diese Veränderungen auf den Werdegang der militärischen Führer hatten. Dabei richtet sich der Blick sowohl darauf, welche Stellung diese Offiziere innerhalb der psychisch versehrten Militärangehörigen einnahmen, als auch auf ihre Position innerhalb des Offizierskorps. Im Hinblick auf die so genannten Kriegsneurotiker soll geklärt werden, inwieweit den militärischen Führern gegenüber den einfachen Soldaten eine Sonderrolle zugestanden wurde. In Bezug auf das Offizierskorps soll die Frage beantwortet werden, welche Bedeutung psychischen Versehrungen für die „Offiziersfähigkeit“ im Selbst- und Fremdbild der militärischen Elite beigemessen wurde. Die am Schnittpunkt zwischen Medizin- und Militärgeschichte angesiedelte Studie wird so neue Erkenntnisse zum Umgang mit seelischen Kriegsschäden und zu den Werturteilen und der Funktionsweise des Militärs in Deutschland vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges erbringen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen