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Produktives Weiß - 'La page blanche' als Figuration des Anfangs in der französischen Dichtung der Moderne

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12590533
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die weiße Seite wird zu einer modernen Figuration des (Schreib-)Anfangs, sobald sie das (Dichter-)Wort von der Vorsehung abschneidet. Vormoderne Dichter inszenieren sich als Sprachrohre einer ursprünglichen Sprechinstanz. Ihre modernen Nachfahren hingegen befinden sich in der misslichen Lage, eigene (Schreib-)Anfänge auf weißen Seiten vornehmen zu müssen und hierbei womöglich zu scheitern. Die page blanche, Sinnbild für die Materialität des Schreibaktes, blockiert die traditionelle Beschreibung der Welt durch das Wort. Aus diesem Grunde stellt sie einen namenlosen Schrecken für all diejenigen Autoren dar, deren 'bewährtes' Schreiben sich nunmehr in endlosen Entwürfen auf leeren Seiten verliert, in autonomen schwarz-weißen Sprachwelten. In ihnen liegt indes ein literarisches Potential, das entfaltet wird. Es entstehen Poetiken, die die initiale weiße Leere ausstellen und zum sprechen bringen. Und insbesondere nach der Jahrhundertwende werden zahllose Poetiken entwickelt, die die Leere der page blanche nutzen, um sie auf vollends originelle Weise zu füllen. Das vorliegende Teilprojekt hat die Vielzahl von (Schreib-)Anfängen auf weißen Seiten – ihr Scheitern, aber auch ihre Produktivität – anhand von zwölf Beispielen dokumentiert. Dabei ist es über die Sphäre des Lyrischen sowie über die des Literarischen hinausgegangen. So wurde es möglich, anhand der weißen Seiten eine Verflechtung von literarischen und nicht-literarischen Anfängen (in) der Moderne aufzuzeigen. Überraschungen im Projektverlauf Aus der Arbeit zum Städtebau Le Corbusiers hat sich eine Zusammenarbeit mit dem Münchener Filmmuseum ergeben. Auf den Architekturfilmtagen 2009 und 2010 hat Dr. Lars Schneider vier Filmvorstellungen mit einem einleitenden Vortrag eröffnet und dabei Erkenntnisse aus der Projektarbeit einem breiteren Publikum vorgestellt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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