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Der Protestantismus und die Fragen nach gesellschaftlicher Integration und nationaler Identität. Unterprojekt: Der Protestantismus in den Debatten um die Aufnahme und Anerkennung von politischen Flüchtlingen

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200984086
 
Zuwanderungen stellten für die Bundesrepublik seit ihrer Gründung eine politische und soziale Herausforderung dar und bargen zugleich Potential für wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen. Die Integrationsprozesse erfolgten in einer Gesellschaft, die fundamentale Wandlungen durchlief und auf der Suche nach dem eigenen Selbstverständnis war. Im Forschungsprojekt soll der Einfluss des Protestantismus auf die bundesdeutschen Debatten um Integration1 und Identität2 analysiert und dabei Zäsuren herausgearbeitet werden. Wie wurden in diesen Debatten protestantische Vorstellungen einer gesellschaftlichen Integration von Zuwanderern entwickelt, diskutiert, infrage gestellt und modifiziert? Welche Positionen gab es innerhalb des vielstimmigen Protestantismus und welche wurden zu welchem Zeitpunkt deutungsdominant? Wie fanden diese Vorstellungen den Weg bis in die Gesetzgebung hinein? In den Blick genommen werden protestantische Akteure und Akteursgruppen, Diskussionsforen, theologische Deutungsmuster und sozial- ethische Konzepte sowie Strategien und Kanäle der Einflussnahme auf die öffentliche Meinung und politische Entscheidungen. In der ersten Förderphase steht die Rolle des Protestantismus in den Debatten über die Integration von deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen sowie von ausländischen Arbeitsmigranten im Forschungsinteresse. Diese beiden zahlenmäßig umfangreichsten Wanderungsgeschehen stellen eine besondere Herausforderung für die Aufnahmegesellschaft dar. Zwei Projekte beschäftigen sich mit den Integrationsdebatten nach einer Einwanderung in den gleichen Nationalverband, ein Projekt mit den Debatten nach einer ausländischen Zuwanderung, wobei auch die religiöse Zugehörigkeit der Zuwanderer differiert. In den Teilprojekten sollen die Besonderheiten des jeweiligen historischen Kontextes und die Verschränkung der Debatten mit je spezifischen ethischen und politischen Themenfeldern herausgearbeitet werden. Durch den intensiven Austausch zwischen den Projektbearbeitern werden aber auch Gemeinsamkeiten, Unterschiede sowie mögliche inhaltliche und personelle Verflechtungen der verschiedenen Integrationsdebatten in den jeweiligen Teilprojekten berücksichtigt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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