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Qualitative individuelle Unterschiede in Metakontrast Maskierung als Zugang zur Erforschung von Mechanismen der bewussten Wahrnehmung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 229241421
 
Die Bedingungen die zur bewussten subjektiven Wahrnehmung von visuellen Stimuli führen stehen aktuell im Fokus der Bewusstseinsforschung. In den letzten Jahren haben wir die Metakontrastmaskierung als Instrument eingesetzt, um die Prozesse zu untersuchen, die zur bewussten Wahrnehmung beitragen. Aktuelle Modelle der Mechanismen von Metakontrast-Maskierung nehmen meistens entweder einen Prozess oder zwei Prozesse als Grundlage an. Die Befunde unserer frühen Studien zeigen, dass die individuelle Variabilität in objektiver Leistung sowie des subjektiven Erlebens durch mindestens drei Prozesse aufgeklärt wird. Allerdings deuten unsere neueren Studien, dass Probanden mindestens sieben qualitativ verschiedene subjektive Perzepte in einem einfachen Metakontrast-Paradigma unterscheiden können. Die meisten dieser Perzepte zeigen eine distinkte zeitliche Dynamik die über Probanden hinweg relativ ähnlich ist. Unter der Annahme, dass jede Erfahrung eines Perzeptes zumindest zum Teil durch spezifische (neuronale) Prozesse generiert wird, deuten die Daten darauf hin, dass mehr als zwei oder drei Prozesse zum Metakontrast beitragen. Der vorliegende Antrag umfasst zwei weitere Experimente, die wir als notwendig erachten um das laufende Projekt erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Im ersten Experiment wollen wir untersuchen, ob zwei qualitativ verschiedene Perzepte, welche aber eine gleiche zeitliche Dynamik aufweisen, voneinander abhängen, was auf einen gemeinsamen zugrundeliegenden Prozess schließen ließe. Im zweiten Experiment nutzen wir den Befund, dass ein Proband in verschiedenen Durchgängen bei identischer Stimulation qualitativ verschiedene Perzepte berichtet, um elektrophysiologische Signaturen dieser subjektiven Perzepte zu identifizieren, d.h. wir wollen Bedingungen mit identischer Stimulation aber unterschiedlichem subjektivem Erleben miteinander vergleichen. Die Ergebnisse dieses Experimentes können wertvolle Erkenntnisse in Bezug zu mindestens zwei wichtigen Themen liefern: Zum einen tragen sie zu der Frage bei, ob jedes Perzept einen eigenen neuronalen Generator hat. Zum anderen können sie Hinweise liefern bezüglich der Zeit und Topographie von neuronalen Korrelaten subjektiven visuellen Erlebens.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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