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SFB 1093:  Supramolekulare Chemie an Proteinen

Fachliche Zuordnung Chemie
Biologie
Medizin
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 229838028
 
Dieser SFB nutzt neueste Erkenntnisse und Methoden aus der Supramolekularen Chemie zur spezifischen Wechselwirkung zwischen Proteinen und künstlichen Liganden. Im Gegensatz zur klassischen medizinischen Chemie werden die supramolekularen Liganden nicht nur in wohldefinierten Spalten gebunden, sondern vor allem auf der Proteinoberfläche und in flachen Furchen oder Proteinporen. Zu diesem Zweck erschließen die Chemiker verschiedene moderne Konzepte, indem sie neuartige supramolekulare Liganden entwerfen, synthetisieren, ihr Bindungsprofil ermitteln und sie dann an die Biologen weiterreichen. Hier werden die neuen Liganden eingesetzt, um allgemeine biologische Fragestellungen zu beantworten, die sich für supramolekulare Chemie besonders eignen. Unter anderem wird die spezifische Proteinerkennung durch synthetische Liganden dazu genutzt, um biochemische Mechanismen der allosterischen und kooperativen Proteinaktivierung oder die Funktion von Proteinporen aufzuklären. Die spezifische Hemmung oder Verstärkung von Protein-Protein-Wechselwirkungen wird deren biologische Aufgabe erhellen und modulieren, so z. B. in Chaperonen, Proteasen, Transportsystemen und mitotischen Regulatoren. Durch die einzigartige Kombination neuer Konzepte zur Proteinerkennung künstlicher Liganden mit Methoden der Molekular- und Zellbiologie, und durch die starke Unterstützung aus Bioinformatik und Strukturbiologie wollen wir das junge Forschungsgebiet der Biosupramolekularen Chemie signifikant weiterentwickeln und voranbringen. Während der ersten Förderperiode haben wir die prinzipielle Durchführbarkeit unseres SFB-Konzept nachgewiesen: verschiedene supramolekulare Liganden (und Wirte) wurden für die Proteine unseres Verbunds entwickelt und es wurde gezeigt, dass sie an Proteinoberflächen binden und Proteinfunktionen beeinflussen können. Wertvolle Struktur-Information über die bevorzugten Komplexierungsstellen wurde durch Röntgen-Kristallographie, NMR- und Raman-Spektroskopie bereitgestellt.In der nächsten Förderperiode werden wir unsere supramolekularen Liganden wesentlich weiterentwickeln und sie an größere Proteinkontaktflächen anpassen, die für natürliche Protein-Protein Interaktionen verantwortlich sind. Der Verbund wird ebenso einen größeren Schwerpunkt auf die Modulation von Proteinfunktionen setzen und einen schrittweisen Übergang zu Zellkulturexperimenten vollziehen, der eine nachhaltige Perspektive für medizinische Anwendungen bietet.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Niederlande

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität Duisburg-Essen
 
 

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