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Kulturelle Praxis und ethnische Differenz als aktive Angebotsmerkmale im Tourismus: Strategien ethnotouristischer Inwertsetzung in Chile

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23015475
 
Eine scheinbare Widersprüchlichkeit der allgemein als ¿Globalisierung bezeichneten Gegenwartsdiagnose ist das simultane Erstarken des Lokalen. Doch global und lokal sind dabei nicht als Antagonismen zu verstehen, vielmehr ergänzen sie sich. Im Tourismus wird dies besonders deutlich: Eine globale Infrastruktur erlaubt den Reisenden das Erleben exotischer Lokalitäten. Der Ethnotourismus, der die Lebenswelten kulturell distinkter Gruppen und Ethnien zum Ziel hat, ist eine prägnante Form davon. Das touristische Interesse am Lokalen bietet zahlreichen Akteuren vor Ort auch finanzielle Partizipationsmöglichkeiten. Ethnizität und kulturelle Differenz werden somit zu einem profitablen Wirtschaftsgut, das touristisch in Wert gesetzt wird. Ausgehend von dieser Hypothese soll der Ethnotourismus einerseits kulturtheoretisch im Globalisierungsdiskurs verortet werden. Dabei ist insbesondere das grundlegende Verhältnis zwischen ethnischer Differenz und touristischer Attraktivität von Bedeutung. Andererseits sollen mit Hilfe einer qualitativ ausgerichteten Methodik und anhand einer geeigneten Untersuchungsregion (Chile) Integrations- und Partizipationsstrategien aus Sicht der Bereisten untersucht werden. Neben dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse ist es ein Ziel des Projekts, die Ergebnisse im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit nutzbar zu machen. Dieses Projekt versteht sich als Beitrag zu einer theoretisch stärker fundierten Tourismusgeographie, die der Neuen Kulturgeographie verpflichtet ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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