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Der Einfluss stimmungskongruenter Erwartungen auf soziale Urteile und die Verarbeitung urteilsrelevanter Informationen

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230338124
 
In dem geplanten Projekt stehen die Auswirkungen von Stimmungen auf das Ausmaß der Verarbeitung sozialer Informationen und die daraus resultierenden Effekte im Mittelpunkt. Grundlage ist ein neuer Mood-Congruent Expectancies-Ansatz (MCA; Ziegler, 2010), dessen Relevanz mit Bezug zu einer Reihe etablierter Ansätze und diese stützende Befunde untersucht werden soll. Nach dem MCA verarbeiten sowohl Personen in positiver Stimmung als auch Personen in negativer Stimmung soziale Informationen gründlicher, wenn ihre stimmungsbasierten positiven bzw. negativen Erwartungen widerlegt (vs. bestätigt) werden. Im Unterschied zu etablierten Ansätzen nimmt der MCA somit an, dass Personen in beiden Stimmungen flexibel sind hinsichtlich ihres Verarbeitungsaufwands sind, dass negative Stimmung nicht nur dann zu einer weniger gründlichen Verarbeitung führt, wenn ein Beeinflussungsversuch als illegitim erlebt wird, und dass positive Stimmung nicht nur dann zu einer gründlicheren Verarbeitung negativer Informationen führt, wenn diese selbstrelevant sind, und positive Informationen in negativer Stimmung nicht nur gründlicher verarbeitet werden, weil dies stimmungsverbessernd ist. Stimmungseffekte auf die Verarbeitung sozialer Informationen werden vielmehr als kontextabhängig verstanden, speziell von dem als grundlegend erachteten kognitiven Mechanismus stimmungsbasierter Erwartungen beeinflusst. Andere, z.B. motivationale Faktoren (Stimmungsmanagement, langfristige Ziele) können die Auswirkungen dieses kognitiven Mechanismus verstärken, schwächen, oder überlagern.Die geplanten Experimente verfolgen mehrere Ziele. Zum einen soll untersucht werden, ob die gemäß des MCA erwartete weniger aufwändige Verarbeitung im Falle stimmungskongruenter Informationen in beiden Stimmungen zu besseren Leistungen bei einer sekundären Aufgabe führt und mit einer verstärkten Nutzung allgemeiner Wissensstrukturen einhergeht. Des Weiteren soll überprüft werden, unter welchen Umständen Konsensinformation Auswirkungen auf Bewertungen in beiden Stimmungen hat. Drittens soll untersucht werden, inwieweit der MCA eine alternative Erklärung für die auf der Basis des Mood as Input-Ansatzes erklärten Effekte liefert bzw. ob die von beiden Ansätzen postulierten Mechanismen unter jeweils spezifischen Bedingungen auftreten. Zuletzt soll untersucht werden, welche Rolle stimmungsbasierte Erwartungen für Effekte spielen, die auf der Basis des Mood as a Resource-Ansatzes ermittelt wurden bzw. welche Rolle die Salienz stimmungsbasierter Erwartungen für die Informationsverarbeitung in positiver und negativer Stimmung hat.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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