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Edition des Spiegels der menschlichen Seligkeit (anonyme Versübersetzung des Speculum humanae salvationis)

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung von 2013 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230798494
 
Das Projekt soll die Erstedition des Spiegels der menschlichen Seligkeit, der sogenannten anonymen Versübersetzung des lateinischen Speculum humanae salvationis (Heilsspiegel), erstellen. Der Heilsspiegel, entstanden im frühen 14. Jh., ist eines der wichtigsten Werke spätmittelalterlicher Katechese. Das überlieferte Text-Bild-Werk, das die Bezüge von Altem und Neuem Testament erhellt und damit den göttlichen Strukturplan erschließt, entwickelte sich, wie die sog. Biblia pauperum, zu einem der erfolgreichsten mittelalterlichen Buchtypen und wurde vielfach in Volkssprachen übertragen (insgesamt mehr als 400 erhaltene Handschriften). Die am stärksten verbreitete deutsche Reimübertragung, die sog. anonyme Versübersetzung mit dem überlieferten Titel Spiegel der menschlichen Seligkeit, ist bislang unediert. Von dem vorwiegend im mittel- und niederdeutschen Sprachgebiet überlieferten Text sind inzwischen 18 Handschriften und 10 Fragmente bekannt; seine Wirkung war also beachtlich. Die Kenntnis dieses Textes als eines Hauptbeispiels spätmittelalterlicher Laienkatechese ist ein dringendes Desiderat; die Edition würde zum vertieften Verständnis der Funktion und Vermittlung theologischer Diskurse in der Volkssprache und ihres frömmigkeitsgeschichtlichen Rahmens beitragen. Das zu erhebende Material ist zudem für die Erforschung der Entstehung nutzungsbedingter Varianzen aufschlussreich.Das Projekt soll den wichtigen Text erstmals zugänglich machen und durch eine wissenschaftliche Edition auf Grundlage der Gesamtüberlieferung die Voraussetzung weitergehender Forschung schaffen. Ziel des Projekts ist eine Buchausgabe mit dem edierten Text nach dem Karlsruher Cod. K 3378 als Leithandschrift und mit Apparaten (Lesarten, Quellen, Erläuterungen); ergänzt wird die Buchausgabe durch digitale Ressourcen (Textfassung und Transkriptionen aller wichtigen Handschriften).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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