Detailseite
Projekt Druckansicht

Ton und Intonation im Vietnamesischen (TIV)

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230852830
 
Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Form und Funktion von Intonation im Vietnamesischen. Die vietnamesische Sprache verfügt über ein komplexes Tonsystem, welches sowohl durch Tonhöhe als auch durch Stimmqualität charakterisiert ist. Aufgrund dieser Komplexität auf der lexikalischen Ebene wurde bisher angenommen, dass im Vietnamesischen überwiegend globale bzw. phrasale Intonationsmuster verwendet werden. Unsere ersten Ergebnisse haben aber gezeigt, dass vietnamesische Sprecher auch lokale Töne, insbesondere an den Grenzen von Intonationsphrasen, verwenden. In diesem Projekt werden zunächst globale sowie lokale Tonphänomene, und anschließend die Interaktion zwischen Intonationskonturen und lexikalischen Tönen analysiert. Inwiefern die lexikalischen Töne mit den Intonationskonturen interagieren, hängt zum größten Teil von folgenden Faktoren ab: i) der Funktion der verwendeten Intonationsmuster und ii) der Identität der lexikalischen Töne. Während ein lexikalischer Ton von einer Intonationskontur - z.B. in Hörersignalen (Backchannel-Äußerungen) - vollständig überlagert werden kann, bleibt er (allerdings in unterschiedlichem Ausmaß) in anderen Äußerungen erhalten. Die Höhe derjenigen lexikalischen Töne, die zusätzlich durch Stimmqualität gekennzeichnet sind, tendiert dazu, stärker modifiziert zu werden als die lexikalischen Töne, die lediglich durch Tonhöhe charakterisiert sind. Die in diesem Projekt zu analysierenden Sprachmaterialien bestehen aus Laborsprache, aufgabenorientierten Dialogen und Spontansprache (Telefongespräche). Somit wird einerseits die notwendige experimentelle Kontrolle zur Untersuchung unterschiedlicher Faktoren, die die Realisierung der Tonhöhenkontur bestimmen, erreicht, und andererseits ein gewisser Grad an Natürlichkeit des Sprachmaterials gewährleistet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kanada
Beteiligte Person Professor Dr. Marc Brunelle
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung