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Gesten des Tanzes - Tanz als Geste. Kulturelle und ästhetische Übersetzungen am Beispiel der internationalen Koproduktionen des Tanztheater Wuppertal

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231419571
 
Das Forschungsvorhaben untersucht die kulturellen und ästhetischen Übersetzungsprozesse von Gesten am Beispiel der 15 internationalen Koproduktionen des Tanztheater Wuppertal. Dabei stehen die urbanen Alltagsgesten im Vordergrund, die das Ensemble in den kulturellen Kontexten der kopro-duzierenden Länder erfahren, recherchiert und in die Choreografien integriert hat. Mit Hilfe von außergewöhnlichen, bislang nicht der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit zugänglichen empirischen Materialien (Aufführungsmitschnitte und "Paratexte" der Choreografien, bildliche und schriftliche Aufzeichnungen über Proben), die die Pina Bausch Foundation aus dem noch nicht bear-beiteten Archiv-Material für dieses Vorhaben zur Verfügung stellt, sowie weiteren empirischen Erhe-bungen (Publikumsbefragungen, Interviews mit Tänzer/innen, Begleitung von Proben, Film- und Bild-material im Internet) untersucht das Forschungsprojekt die Hervorbringung von kulturellem Wissen und die Formen und Rahmungen interkulturellen Verstehens in und durch tänzerische Gesten. Dabei sollen drei Analyseebenen unterschieden werden: die szenische Darstellung der Tänzer/innen, die Solo- und Gruppentänze und die Choreografie, ihre zeitlich-rhythmischen und räumlich-architektonischen und interaktiven-figurationalen Aspekte.Das Forschungsvorhaben will damit einerseits einen grundlegenden tanzwissenschaftlich und kultur-soziologisch fundierten Forschungsbeitrag zu einer Kultur- und Sozialtheorie der Geste leisten, indem anstelle einer anthropologischen Vorstellung der Geste die Kulturalität und Sozialität der Geste unter-stellt und ihr Potential für interkulturelle Verständigung befragt wird. Zum anderen dient das For-schungsvorhaben dazu, die Geste als einen grundlegenden tanztheoretischen Begriff konzeptionell vor dem Hintergrund der Frage interkulturellen Verstehens zu fassen. Dazu soll das Verhältnis von Alltagsgeste und tänzerischer Geste, die als künstlerische Geste gemeinhin als Geste "zweiter Kon-struktion" (Brandstetter 2010, Fischer-Lichte 2010) verstanden wird, unter der Forschungsperspektive des interkulturellen Verstehens der Geste zum Untersuchungsgegenstand gemacht und hierbei der Blick vor allem auf die Performativität und Körperlichkeit der Geste gelegt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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