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Eine allgemeine Theorie über die Auswirkungen geteilter Mobilitätsformen: Theorie-Finalisierung, Mess-Methoden und empirische Feldtests

Antragsteller Dr. Jörg Firnkorn
Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231567560
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der zentrale Beitrag des Forschungsprojekts besteht in der Entwicklung eines innovativen Modells zur Erklärung der Auswirkungen von CarSharing-Systemen als dynamische Anpassungsprozesse über die Zeit - anstelle von (traditionelle Sicht) singulären Momentaufnahmen. Diese neu entwickelte Perspektive stellt einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel im CarSharing-Forschungsfeld dar und könnte weitreichende Auswirkungen für die generelle Konzeption von Messmethoden für die Mobilitätsforschung mit sich bringen. Die dynamische Sichtweise auf "Auswirkungen" könnte darüber hinaus für die Gestaltung von Mobilitätspolitik Auswirkungen haben - insbesondere durch die strukturierte Einordnung kurzfristiger Auswirkungen in einen langfristigen Anpassungsprozess. Die empirische Befragung von car2go-Kunden ergab ein aktuelles Bild der Auswirkungen eines free-floating CarSharing-Anbieters in Deutschland. Hierbei erlaubte die Verwendung einer Szenario-Randomisierung auch erstmals einen Vergleich der Auswirkungen verschiedener Elektrifizierungs-Szenarien (verschiedene Stromquellen, z.Bsp. lokal produzierter Strom vs. Ökostrom) auf die CarSharing-Nutzernachfrage. Leider konnten die identischen Daten bisher nicht in den USA erhoben werden. Im Projektverlauf ergab sich als Überraschung die Erkenntnis, dass standardisierte Messmethoden zur Erfassung von CarSharing-Effekten grundsätzlich als dynamische Anpassungsmodelle über die Zeit konzipiert werden müssen, da sämtliche CarSharing-Auswirkungen (z.Bsp. auf CO2-Emissionen, Privat-PKW-Besitz, Modal-Split) maßgeblich vom Zeitpunkt der Messung abhängig sind. Die Ausweitung des Modells hin zu einem generischen Anpassungsmodell über die Zeit machte weiterhin die Diskussion generischer Mess-Methoden erforderlich (z.Bsp. Längsschnitt- vs. Querschnittsbefragung), da empirisch gemessene Auswirkungen immer zwingend Messzeitpunkt-abhängig wie auch Methoden-anhängig sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 2015. Free-floating electric carsharing-fleets in smart cities: The dawning of a post-private car era in urban environments? Environmental Science and Policy 45, 30-40
    Firnkorn, J., Müller, M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.envsci.2014.09.005)
  • Generic time- and method-interdependencies of empirical impact-measurements: A generalizable model of adaptation-processes of carsharing-users' mobility-behaviour over time. Journal of Cleaner Production, Volume 113, 1 February 2016, Pages 897-909
    Firnkorn, J., Shaheen, S.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.jclepro.2015.09.115)
 
 

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