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"Bildungsbenachteiligung" als Topos pädagogischer Akteure in Ganztagsschulen

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231964997
 
Der Abbau von Bildungsbenachteiligung stellt eine zentrale Legitimation des jüngst vollzogenen Ausbaus von Ganztagsschulen in Deutschland dar. Nach aktuellem Kenntnisstand ist dies nicht nur ein bildungspolitisches Ziel, sondern auch professionelle Akteure in Ganztagsschulen verfolgen den Anspruch, Benachteiligungen abzubauen und besondere Fördermöglichkeiten zu realisieren. Derartige Erwartungen können nur gezeigt werden, wenn bestimmten Schüler/inne/n Benachteiligung zugeschrieben wird. Es ist also davon auszugehen, dass kategoriale Differenzierungen vorgenommen werden, um professionelle Handlungen zu begründen. Im Zentrum steht deshalb die Fragestellung, welche Orientierungsmuster zu Bildungsbenachteiligungen und zugehörigen Förderbedarfen sich bei professionellen Akteuren in Ganztagsgrundschulen rekonstruieren lassen. Dies wird anhand von zwei Vergleichsdimensionen methodisch konzeptualisiert: Erstens wird berücksichtigt, dass sich Ganztagsschulen erheblich nach ihrer Organisationsform (offen, teilgebunden und gebunden) unterscheiden. Im Projekt wird deshalb analysiert, welche Differenzierungen bezüglich Benachteiligung und besonderem Förderbedarf in Abhängigkeit von der Organisationsform auftreten. Zweitens ist eine Besonderheit von Ganztagsschulen die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen, da neben Lehrkräften auch so genanntes "weiteres pädagogisch tätiges Personal" zentrale Aufgaben übernimmt. Es ist zu erwarten, dass sich die Orientierungsmuster beider Gruppen systematisch unterscheiden, da hier Akteure mit differenter Berufssozialisation und unterschiedlichen Habitus pädagogisch tätig werden. Um dies zu erschließen, bedarf es eines Forschungs-Designs, das tiefgehende habituelle Orientierungen zu rekonstruieren vermag. Hierzu werden in dem beantragten Projekt Gruppendiskussionen eingesetzt: In den unterschiedlichen Organisationsformen von Ganztagsgrundschulen werden sowohl professionshomogene wie auch professionsheterogene Gruppendiskussionen geführt. Auf diese Weise können komplexe Orientierungsmuster einzelner Berufsgruppen rekonstruiert werden; zudem können die Interaktion und mögliche Konflikthaftigkeit beim Zusammentreffen unterschiedlicher Orientierungsmuster sowie ggf. Unterschiede nach den Organisationsformen der Ganztagsgrundschulen erschlossen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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