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Militarisierte Landschaften - Erinnerungslandschaften: Praktiken ortsbezogenen Erinnerns am Beispiel des Kalten Krieges
Antragsteller
Professor Dr. Florian Dünckmann
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 232340778
Gegenstand des Fortsetzungsantrags ist die Erweiterung des bisherigen Forschungsprogramms um eine ostdeutsche Fallstudie, die Erprobung einer Open-Space-Veranstaltung als Methode der Public Geography sowie die Erstellung zusätzlicher Publikationen. Im bisherigen Verlauf des Projekts konnte die Feldarbeit abgeschlossen werden, und erste Ergebnisse liegen vor. Zusätzlich zu den ortsbezogenen Praktiken des Erinnerns der Denkmalpflege, des Museumswesens und Praktiken des Entdeckens wie dem Geocachen wurden auch weitere Praktiken von Hobby-Historikern und Geschichtsenthusiasten berücksichtigt. Es konnte gezeigt werden, wie diese unter gegenseitiger Beeinflussung Erinnerungslandschaften des Kalten Krieges hervorbringen. Das Konzept der Erinnerungslandschaft konnte darüber hinaus weiter konkretisiert werden. Sie wird, in Anlehnung an die Praktikentheorie Theodore Schatzkis, als komplexes Bündel miteinander verwobener Praktiken und Arrangements verstanden. Westdeutsche Erinnerungslandschaften sind oft auf ihr ostdeutsches Gegenüber bezogen; jenseits des Topos der innerdeutschen Grenze findet jedoch kaum eine Thematisierung militarisierter Landschaften des Kalten Krieges statt. Daher sollen ostdeutsche Erinnerungslandschaften in einer ergänzenden Fallstudie untersucht werden, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen. Darüber hinaus haben Akteure aus dem Feld der Praktiken des Erinnerns die Impulse zur Vernetzung in den durchgeführten Fokusgruppen in beiden Untersuchungsgebieten aktiv aufgenommen und umgesetzt. In einer Open-Space-Veranstaltung soll dieser erfolgreiche Ansatz der Public Geography weitergeführt und ausgebaut werden. Ziel ist es, die verschiedenen Praktiken in Dialog zu bringen, und aus der Beobachtung neue Erkenntnisse zur Produktion heterogener Erinnerungslandschaften des Kalten Krieges zu gewinnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen