Kapitalstrukturanpassungen privater und börsennotierter europäischer Unternehmen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Wir untersuchen wie europäische börsengelistete und private Unternehmen ihre Investitionen und Finanzierung während der Finanzkrise 2008 anpassen. Die Finanzkrise stellt einen Schock in der Versorgung mit externer Finanzierung durch Banken für börsengelistete und private Unternehmern dar. Reagieren börsengelistete und private Unternehmen unterschiedlich auf die Kreditverknappung? Unsere Ergebnisse zeigen, dass börsengelistete und vergleichbare private Unternehmen identische Investitionsanpassungen vornehmen, sich aber signifikant in der Nutzung externer Finanzierung und interner Kassenbestände unterscheiden. Börsengelistete Unternehmen reagieren auf den negativen Cash Flow Shock während der Krise mit der Verwendung von mehr externer Finanzierung und interner Kassenbestände als private Unternehmen. Im Gegensatz dazu, passen private Unternehmen andere Cash Flow Verwendungen inklusive der Reduzierung von Dividenden an. Ein Ländervergleich legt nahe, dass börsengelistete Unternehmen in Bank-orientierten Ländern mehr Fremdkapital aufnehmen und Investitionen weniger kürzen als private Unternehmen. In Ländern mit weit entwickelten Börsenmärkten beobachten wir, dass börsengelistete Unternehmen Investitionen stärker kürzen und weniger externe Finanzierung erhalten. Diese Ergebnisse legen nahe, dass kurzfristig orientierte Kapitalmarktteilnehmer und Manager in Ländern, in denen Märkte eine größere Rolle spielen, das Investitionsverhalten börsengelisteter Unternehmen beeinflussen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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2015. Dynamic Capital Structure Adjustment and the Impact of Fractional Dependent Variables. Journal of Financial and Quantitative Analysis, 50, 1105–1133
Elsas, R., Florysiak, D.
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Capital Market Access and Cash Flow Allocation during the Financial Crisis. HKUST Business School and LMU Munich, December 2015
Florysiak, D., Goyal, V. K.