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Die Keramik von Tissamaharama, Sri Lanka und ihre Bedeutung für den Handel auf der Seidenstraße des Meeres zwischen Indischem Ozean und Rotem Meer

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233644681
 
Gegenstand des Antrages ist die Vorlage einer Gesamtpublikation der Keramik von Tissamaharama vom 5. Jh. v. Chr. bis zum 13. Jh. n. Chr. Die Grabungen der KAAK (1992 bis 2010) sind abgeschlossen. Die am Material von Tissamaharama gewonnene Keramikchronologie von Heidrun Schenk hat Referenzcharakter für den Indischen Subkontinent. Sie setzt archäologische Fixpunkte für den Fernhandel zwischen den Regionen vom Rotem Meer bis nach Südostasien, lässt merkantile Beziehungen zeitlich gliedern und bei relevanten Fundplätzen die Siedlungsdauer oder zumindest die periodische Teilhabe am maritimen Handel auf archäologischer Grundlage verlässlich bestimmen. Grundlage für die erarbeitete Keramiksequenz von Tissamaharama ist die Auswertung der Funde nach stratigraphisch geschlossenen Komplexen und deren zeitliche Zuordnung. Vorarbeiten zur stratigraphischen Abfolge der Fundkomplexe waren nötig. Die Ergebnisse wurden in Detail- und Gesamtübersichten zusammengefasst. Diese Arbeiten sind noch nicht vollständig abgeschlossen. Besondere Bedeutung haben dabei Übersichten mit der Verteilung anpassender Scherben zur Gewinnung von Laufhorizonten. Die Bearbeitung der Keramik von Tissamaharama verspricht somit einen grundlegenden Beitrag sowohl zur Archäologie Südasiens als auch zur frühen Handels- und Wirtschaftsgeschichte des Indischen Ozeans zu liefern. Material für wichtige Vergleichsstudien wurde zur Verfügung gestellt für die Fundorte Berenike in Ägypten (gemeinsames Projekt: Ägypten und USA), Sumhuram im Oman (gemeinsames Projekt: Oman und Italien), Pattanam in Indien (Grabung des Kerala Council for Historical Research), Mahastangarh in Bangladesh (gemeinsames Projekt: Bangladesh und Frankreich), Sembiran und Pacung in Indonesien (gemeinsames Projekt: Indonesien und Australien). Die Vorlage des Fundmaterials von Tissamaharama ist auch für die Indologie von großer Bedeutung durch etwa 4000 Scherben mit Graffiti in frühem Brahmi. Neben vielen Namen von Mönchen ist besonders die zahlreiche Nennung von Nonnen eine Überraschung. Mehrfach wurden Namen in Tamil-Brahmi beobachtet, was für enge Beziehungen und regen Austausch mit Südindien spricht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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