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Sorge und Erziehung unter Beobachtung. Stationaere Mutter-Kind-Einrichtungen und die Formierung von Mutterschaft im Kontext des Kinderschutzes
Antragstellerin
Dr. Marion Ott
Fachliche Zuordnung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 234140002
Vor dem Hintergrund zunehmender Kinderschutzbemühungen und damit verstärkter Beobachtungen der elterlichen Sorge- und Erziehungstätigkeiten erforscht das Projekt praxisanalytisch, wie in stationären Mutter-Kind-Einrichtungen Erziehungsverhältnisse von Müttern und Kindern organisiert werden. Es fragt, wie die muetterliche Erziehungsfaehigkeit in sozialen Praktiken mit dem Kindeswohl relationiert wird, und fokussiert paedagogische Technologien sowie ihren praktischen Einsatz in den Einrichtungen: Um zu untersuchen, wie Frauen als Muetter zu Faellen von Hilfe werden, werden Aufnahme-, Clearing- und Kinderschutzverfahren exploriert. Und um zu analysieren, wie Normen muetterlicher Erziehung und Sorge konstruiert und interaktiv verhandelt werden, nimmt das Projekt Erziehungskompetenztrainings in den Blick. Mit der Methodologie einer ethnographischen Institutionenanalyse werden unterschiedliche methodische Zugaenge gewaehlt, mit denen die Analyseebenen von Programmatik und situierten Praktiken systematisch aufeinander bezogen werden koennen. Ziel ist es erstens, professionsbezogen die praktischen Umgangsweisen mit der Ambivalenz von Kinderschutz und Vertrauensschutz gegenueber den Eltern als Adressat/-inn/-en in Einrichtungen freier Kinder- und Jugendhilfetraeger zu untersuchen. Zweitens sollen in einer Verknuepfung von Perspektiven der Geschlechter- und Kindheitsforschung jene praktischen Prozesse systematisiert und im Detail rekonstruiert werden, in denen die Kategorien Muetterlichkeit/Mutterschaft und Kindeswohl wechselseitig relationiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
