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Mussel-inspirit polymerization: „The enzyme free route of an tyrosinase activated polymerization“

Subject Area Polymer Materials
Term from 2013 to 2024
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 234499734
 
Final Report Year 2024

Final Report Abstract

Im Rahmen des vorliegenden Projekts wurden bedeutende Fortschritte bei der Herstellung von Klebstoffpolymeren nach dem biologischen Vorbild des Klebesystems der Miesmuschel erzielt. Ein Hauptziel war die enzymfreie Oxidation, um kostenintensive und schwer erhältliche Enzyme zu vermeiden und Klebstoffherstellung zu vereinfachen. Durch die chemische Oxidation von Bisphenolen zu Bis-Chinonen mittels IBX wurde eine effiziente Monomersynthese entwickelt. Vollsynthetische Bis-Chinone wurden mit kommerziell verfügbaren Dithiolen über eine AA+BB-Strategie zu TCC-Polymeren umgesetzt. Diese Methode ermöglichte den schnellen Aufbau in Lösung und führte zu TCC-Polymeren mit hohen Molmassen, die unter verschiedenen Bedingungen hervorragende Klebstoffeigenschaften und Stabilitäten zeigten. Ein weiterer Fortschritt war die Einarbeitung von polymeren Makromonomeren als Dithiole bzw. Multithiole, um die TCC-Konzentration im Produkt zu reduzieren bzw. Harzklebstoffe als Zweikomponenten-Klebstoffsysteme zu realisieren. Diese Harze wurden lösungsmittelfrei synthetisiert und zeigten sehr gute Adhäsionseigenschaften von bis zu 8 MPa. Die entwickelten Polymere haben ein großes Potenzial für industrielle Anwendungen, insbesondere als Klebstoffe und Beschichtungen. Ihre hohe Haftfestigkeit, Stabilität und die Potentiale zur großtechnischen Herstellung machen die TCC-Polymere zu interessanten Kandidaten für materialwissenschaftliche Anwendungen. Unerwarteterweise wurden bei Produkten aus der Polymerisation von PS-Makomonomeren sehr hohe Klebkräfte erzielt, obwohl die Konzentration an funktionellen TCC-Gruppen mit z.B. 3 mol% deutlich unter der der üblichen Systeme mit ~30 mol% liegt. Weiterhin überraschend kam die Erkenntnis, dass die Haftkräfte mit geringerer TCC-Konzentration weiter anstiegen, was sich äußerst positiv auf die Anwendbarkeit und Skalierbarkeit auswirkt. Die Übertragung der Lösungspolymerisation in eine Bulkpolymerisation zwischen BQA und flüssigen Multithiolen war unproblematisch und führte zu einem Zweikomponenten-Klebstoffsystem. Die Harzklebstoffe zeigten überaus gute Klebstoffeigenschaften von bis zu 8 MPa. Die Flexibilität und Modularität der entwickelten Polymerisationsroute, die aus verschiedenen Bis-Chinonen und kommerziell verfügbaren Dithiolen hergestellt wurden, eröffnete eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten, die ursprünglich nicht vorhergesehen wurden. Neben den PEG- und PS-basierten linearen Polymeren und den multithiol-basierten Netzwerken wurden ebenfalls monodisperse Polyamide (aromatische Polyaramide sowie Perlon®-inspirierte Dithiolsegmente) synthetisiert. Aufgrund der zu erwartenden Schwierigkeiten bei der Synthese von längeren Sequenzen wurde ein unverhältnismäßig hoher Aufwand mit nur sehr geringen Ausbeuten belohnt, sodass diese Schiene im Projektverlauf zurückgestellt wurde.

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