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Sprach Loyalität oder Ethnizität? Eine vergleichende Studie zu isiZulu und Afrikaans-Sprechern im südafrikanischen Universitätswesen

Antragstellerin Stephanie Rudwick, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237018854
 
Obwohl die Literatur über den Zusammenhang von Sprache und Ethnizität in Südafrika beträchtlich ist, wurde bisher keine umfassende Forschungsstudie veröffentlicht, die diesen Zusammenhang vor dem Hintergrund des bilingualen Universitätswesens untersucht. Das beantragte Projekt erhebt den Anspruch diese Forschungslücke zu füllen indem es in Anlehnung an post-strukturalistische und postkoloniale Identitätstheorien die Dynamiken der Kopplung von Sprachen und Ethnizitäten an zwei Forschungs-Standorten und anhand zweier Sprachen untersucht: 1) isiZulu an der KwaZulu-Natal Universität (UKZN) und 2) Afrikaans an der Stellenbosch Universität (SUN). In diesem Vorhaben gilt es zu untersuchen, ob das südafrikanische Universitätswesen, in dem sich die Dominanz des Englischen durchsetzt, eine Domain darstellt, in der afrikanische Ethnizitäten weniger deutlich hervortreten, verformbar und umstritten sind. Mit Hilfe eines multiperspektivischen, interdisziplinären methodologischen Ansatzes, bestehend aus Fokusgruppen, Tutorien Aufzeichnungen, individuellen Interviews und Teilnehmender Beobachtung, zielt diese Studie darauf, Sprach Loyalitäten und Ideologien im Zusammenhang mit den lokalen Auseinandersetzungen mit Ethnizität und anderen Identitätskonstrukten zu erforschen. Der Status und die Bedeutung der Sprachen isiZulu (an der UKZN) und Afrikaans (and der SUN) wird gegenüber dem Englischen innerhalb einer heterogenen Universität qualitativ untersucht. Obwohl die beiden Sprachen sich sehr stark hinsichtlich ihres Sprachstatus, Korpusentwicklung, Akquisitionsplanung und relativer Position innerhalb der zwei Universitäten unterscheiden, kämpfen letztlich beide Sprachen, bzw. ihre Sprecher, um sprachliche Anerkennung und Förderung, insbesondere im tertiären Bereich. Die Tatsache, dass speziell Afrikaans- und isiZulu- Sprecher im post-apartheid Staat ihre Ethnizität öffentlich zur Geltung gebracht haben, bietet eine ergiebige Basis für eine komparative sozio- und ethno-linguistische Analyse dieser zwei gewählten Sprachgruppierungen. Die Forschungsergebnisse werden neue Erkenntnisse zur Verknüpfung von Sprache und ethnischer Identität im Allgemeinen und zu afrikanischen Sprachen im Besonderen bieten sowie einen Beitrag dazu leisten multiple soziolinguistische Zusammenhänge im Bereich des Universitätswesens, auch aus globaler Sicht, darzustellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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