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Heiß-isostatische Presse mit Schnellabkühlung

Fachliche Zuordnung Werkstofftechnik
Förderung Förderung in 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 238337753
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Großgerät wurde im Rahmen des SFB Transregio 103 beschafft, um die thermische Nachbehandlung von einkristallin gegossenen Superlegierungen auf Ni-Basis und den Einfluss eines hohen isostatischen Drucks auf Strukturbildungsprozesse zu untersuchen. Hierbei wurde in den ersten drei Jahren primär der Einfluss einer integrierten Wärmebehandlung auf die mikrostrukturelle Entwicklung einkristalliner Ni-basis Superlegierungen charakterisiert. Integrierte Wärmebehandlung bezeichnet dabei die Zusammenführung der vormals getrennten Prozessschritte Verdichten und Wärmebehandeln, welche erst durch die Beschaffung einer HIP-Anlage mit Schnellabkühlung erforscht werden konnte. In den Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Porosität durch den applizierten isostatischen Druck geschlossen werden kann während gleichzeitig die vorliegenden Seigerungen bei der HIP-temperatur abgebaut werden und letztendlich die neuartige Schnellabkühlung eine feine γ’-mikrostruktur einstellt. Die integrierte Wärmebehandlung in der HIP wurde für Superlegierungen im Zustand „wie gegossen“ erfolgreich angewandt. In weiteren Untersuchungen wurde erprobt, inwiefern auch additiv gefertigte Superlegierungen im Zustand „as-built“ integriert wärmebehandelt werden können. Auch hier konnte eine angepasste Wärmebehandlungsstrategie in der HIP von „wie gegossen“ auf „as-built“ übertragen werden. In Kriechversuchen an gegossenen und HIP-wärmebehandelten Proben stellte sich heraus, dass die Lebensdauer im Vergleich zu konventionell / drucklos wärmebehandelten Proben signifikant erhöht wird. Weiterhin erlaubt eine angepasste HIP-Erneuerungsbehandlung durch Kriechen geschädigte Proben zu reparieren, wodurch die ursprünglichen mechanischen Eigenschaften wiederhergestellt werden können. Neben den Untersuchungen im Bereich von Ni-Basislegierungen wurde auch der Einfluss eines hohen isostatischen Drucks auf Strukturbildungsprozesse an Fe-Basislegierungen untersucht. Es wurde gezeigt, dass der hohe isostatische Druck während des Abschreckens zu einer Erhöhung der Einhärtbarkeit von härtbaren Stählen führt. So konnte an verschiedenen Stählens mittels Härtung in der HIP eine höhere Härte im Vergleich zur Abschreckung in Öl erzielt werden. Durch Messung der elektrischen Leitfähigkeit kann die Verschiebung der Phasenumwandlungen während des HIP-Prozesses beobachtet werden. Es wurde ebenfalls festgestellt, dass der isostatische Druck die Größe und Morphologie von in situ gebildeten Karbiden beeinflusst. Auch die integrierte Lösungsglühung mit anschließendem Abschrecken zur Vermeidung der schädlichen Sigma-Phase ist erfolgreich in der HIP-Anlage durchgeführt worden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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