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Aphorismen und aphoristische Poetik in der skandinavischen Literatur

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 23855302
 
Ausgangspunkt der Untersuchung ist eine Tendenz aktueller skandinavischer Literatur zu einer Poetik der Kürze, die mit Begriffen wie minimalistisch, anorektisch und aphoristisch belegt wird. Die derartige Benennungen begründende Forschungslage ist - den Begriff des Aphorismus betreffend - in Skandinavien allerdings desolat: Selbst die grundlegende Erfassung, Beschreibung und Analyse von Aphorismen stellt ein Desiderat dar. Es gibt keine Arbeiten zur Gattung des Aphorismus, seiner Rhetorik, Funktionalität oder Wirkungsgeschichte, in Nachschlagewerken fehlt der Begriff weitgehend. Um Aussagen zu aphoristischem Schreiben machen zu können, wird es also zunächst nötig sein, die vorhandene aphoristische Tradition in den skandinavischen Literaturen darzulegen. Ausgehend von Erkenntnissen der internationalen Aphorismusforschung sollen sodann die rhetorischen und strukturellen Mittel, das rezeptionssteuernde Potential und die diskursive Situierung der Texte herausgearbeitet werden, nicht mit dem Ziel einer Gattungsabgrenzung, sondern der Bestimmung der poetologischen, erkenntnistheoretischen und ethisch-politischen Funktion der Form. Die Ergebnisse sollen diejenigen Aspekte der Textform fokussieren, die ihr derzeit erhöhte Aktualität verleihen: ihre Selbstreferentialität und Reflexion der Medialität, Grenzüberschreitung zwischen diskursiven Feldern, die Abstandnahme von den »grands récits« und eine Teilhabe an der »ethischen Wendung«.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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