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Koordination von Projekten zu einer Neuedition des Avesta (der heiligen Texte der zoroastrischen Religion)

Antragstellerin Professorin Dr. Saloumeh Gholami, seit 12/2015
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 238802432
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt befasste sich mit der Neuedition des Awestas. Für eine Neuedition ist neben der Berücksichtigung aller Traditionslinien auch eine Neuuntersuchung der gegenseitigen Abhängigkeiten der Handschriften erforderlich. Hieraus ergab sich, welche Handschriften für welche Textteile besonders wichtig sind und als „Leithandschriften“ dienen können, an denen sich die Neuedition und der Vergleich mit anderen Handschriften vor allem orientieren können. Im Rahmen dieses Projektes wurde eine Reihe Workshops durchgeführt, an denen mehr als 50 NachwuchswissenschaftlerInnen aus Frankfurt, Berlin, Göttingen, Salamanca, Ravenna, London, Teheran, Kerman, Liège und Paris teilnahmen. Sie versuchten, Faktoren und Methoden zu identifizieren, die einerseits die Erstellung eines Stemmas zur Findung der Leithandschriften für die verschiedenen Zeremonien und anderseits die Festlegung gemeinsamer Standards für die Datenerfassung sowie für die Online- und Printeditionen ermöglichen. In diesem Zusammenhang wurden sowohl Methoden der klassischen Philologie als auch die Digital-Humanities Methode für die Analyse von Handschriften verwendet. Darüber hinaus wurde Texttradition, intertextuelle Bezüge, Sprachentwicklung und Dialektaufspaltung in den Handschriften untersucht. Im Bereich Bearbeitung der Handschriften wurden in diesem Projekt texttechnologische Methoden und deren Transkriptionen entwickelt und erprobt (z.B. automatisierte Vorannotation, Kookkurrenz- und Repetitionsanalysen). Dafür wurden verschiedene erarbeitete Transkriptionen für computerunterstützte Analysen aufbereitet. Darüber hinaus wurden eine genaue Simulation des Prozesses des Abschreibens der Handschriften und eine akkurate Aussage über die Beziehungen der Manuskripte zueinander gemacht. Als besonders gewinnbringend für dieses Projekt erwies sich die Entdeckung, Lokalisierung und Digitalisierung mehr als 80 iranischer Handschriften in Yazd, Kerman und Teheran. Diese Entdeckungen haben viele Aspekte der Geldnerschen Ausgabe des Awestas und ältere Theorien im Bereich der Überlieferung der awestischen Handschriften geändert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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