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Alternativlos? Gesellschaftlicher Protest in der Globalisierungskritischen Bewegung zwischen Opposition und Dissidenz

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239825288
 
Seit dem medialen Paukenschlag des Battle of Seattle 1999 begleiten die teils auch gewaltsamen Protestaktionen der Globalisierungskritischen Bewegung regelmäßig Weltwirtschaftsgipfel und internationale Verhandlungsrunden. Öffentlich sichtbar wird darin ein radikaler Widerspruch von Teilen der transnationalen Zivilgesellschaft gegen internationale Institutionen und die in ihnen verkörperten Normen. Zwar eint die Bewegung ihr Protest gegen eine als neoliberal oder kapitalistisch dominiert empfundene Globalisierung und die internationalen Institutionen, die diese vorantreiben. Sie zeichnet sich gleichwohl durch eine erhebliche Heterogenität der Ziele und auch der Strategien der in ihr organisierten Gruppierungen aus. Während einige Gruppierungen ihre Ziele innerhalb der institutionalisierten Kanäle politischer Teilhabe verfolgen und insofern eine Form von Opposition darstellen, verletzen andere bewusst die geltenden Spielregeln politischer Einflussnahme bis hin zur Anwendung von Gewalt und verkörpern damit eine Form von Dissidenz. Die Gründe für diese Unterschiede sind kaum erforscht. Radikalisierungsprozesse sind bislang vorrangig auf der Bewegungsebene und mit Blick auf nationale Bewegungen erforscht worden, während transnationale Bewegungen und Bewegungsgruppierungen kaum im Fokus standen. Das Projekt will diese Lücke schließen, indem es Radikalisierungsprozesse innerhalb von vier Gruppierungen im Kontext der Globalisierungskritischen Bewegung untersucht (Attac, Tute Bianche, Peoples Global Action, CrimeThink), um anhand ihrer jeweiligen Entwicklung (von Opposition zu Dissidenz und umgekehrt) herauszufinden, welche Faktoren gesellschaftlichen Protest in die Dissidenz hinein und wieder aus ihr herausführen. Die leitende Frage ist, inwiefern Radikalisierung von externen Faktoren, wie Ressourcen und politischen Opportunitätsstrukturen, oder internen Faktoren, d.h. diskursiven Aushandlungsprozessen innerhalb der Gruppierungen gesteuert wird und wie diese gegebenenfalls zusammenhängen. Dazu werden Interviews mit ehemaligen AktivstInnen, sowie Dokumente über die Strategiediskussionen der Gruppierungen inhaltsanalytisch ausgewertet und mit Sekundärdaten über Ressourcen und politische Opportunitäten sowie Interaktionsmuster (mit den Sicherheitsbehörden/ Gegenbewegungen) verglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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