Mittelalterliche Handschriften: Durchführung einer Pilotphase zur Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften an den deutschen Handschriftenzentren und Entwicklung eines Masterplans zur koordinierten Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften in deutschen Bibliotheken
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Werk-Normdatei: Für eine repräsentative Untermenge des Datenbestandes an Werkdokumenten in MXML (22 %) wurde in Abstimmung mit der DNB ein Verfahren zur Einspielung in die GND entwickelt, das eine Transformation der Daten aus MXML in das Importformat der GND (MARCXML) beinhaltet. Der Prozess wurde prototypisch bis zur Generierung der GND-Daten in MARCXML durchgeführt. Die Prüfung dieses Datenbestandes durch die DNB und Einspielung der Daten in die GND wird seitens der DNB 2016 erfolgen. Das Verfahren ist dokumentiert und ein Wiederaufsetzungspunkt zur Fortführung des Prozesses wurde mit der DNB vereinbart. DFG-Viewer: Es wurde für die Handschriftenbeschreibungen eine Transformation vom MXML-Format nach METS/TEI fertiggestellt, mit der der Webdienst des DFG-Viewers aufgerufen werden kann. Damit ist die Darstellung von MXML-Dokumenten und Digitalisaten im DFG-Viewer ermöglicht. Voraussetzung für die Darstellung der Digitalisate im DFG-Viewer ist das Vorliegen der Bildadressen in den MXML-Daten. Die Implementierung der Aufrufmöglichkeit des DFG-Viewers innerhalb des Web-Portals wird durch die SBB-PK Berlin beauftragt. Analyse des Entwicklungsbedarfs aktuell eingesetzter Präsentationssysteme: Da IIIF-standardbasierte Viewer wie Mirador oder Open Seadragon aufgrund der Erfordernis eines performanten Image-Server-Systems für die in Marburg gehostete Datenbank als zunächst finanziell nicht realisierbar erschienen, wurde die Implementierung eines internen Viewers (Zoomify) unter Anbindung des DFG-Viewers als externem Viewer als tragfähigste Lösung zur Weiterentwicklung der Web-Plattform hinsichtlich Funktionalität, Implementierungsaufwand und Nachhaltigkeit befürwortet. Bis auf eine Rotationsfunktion und das Werkzeug eines Digitalen Maßstabs decken Zoomify und der DFG-Viewer zusammengenommen alle von den Teilnehmern der Umfrage zu Präsentationssystemen erwünschten Features ab. Ein Designentwurf zur Darstellung des Signaturendokuments wurde erstellt und innerhalb der MM3-Weiterentwicklung realisiert. Die Verwendbarkeit einer OBS-Signatur (Zusammensetzung von Identifikatoren aus Ort-Bibliothek-Signatur) als persistenter Identifikator zur Referenzierung einer Handschrift wurde geprüft, wegen der Uneindeutigkeit und Zeichenproblematik wird aus technischer Sicht von einer Verwendung abgeraten. Stattdessen sollten numerische Werte innerhalb eines persistenten Namensraumes oder GND-Referenzierungen für Schriftdenkmäler oder URNs verwendet werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- "Piloting a National Programme for the Digitization of Medieval Manuscripts in Germany", LIBER Quarterly 22.1 (2014), 2-16
Claudia Fabian, Carolin Schreiber
- "Start der Pilotphase Handschriftendigitalisierung", Bibliotheksmagazin 9.2 (2014), 77-81
Carolin Schreiber, Lydia Glorius
- "Erste Tagung zur Pilotphase Handschriftendigitalisierung vom 9. bis 10. Oktober 2014 an der Bayerischen Staatsbibliothek in München – Ein Tagungsbericht", ZfBB 62 (2015) 1, S. 59-62
Antonie Magen, Carolin Schreiber
(Siehe online unter https://dx.doi.org/10.3196/186429501562184)