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Ultrastrukturelle und immunhistochemische Untersuchungen der Organogenese bei Nemertea zur Klärung ihrer Stellung im System der Metazoa

Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24165214
 
Nemertinen sind eine morphologisch vergleichsweise einförmige Gruppe von Organismen. Aufgrund ihres dorsalen Rüsselorgans, eines endothelialigierten Blutgefäßsystems und der speziellen Struktur des anterioren Nervensystems erweisen sie sich in jedem beliebigen Außengruppenvergleich als Monophylum. Die Spiralfurchung weist sie eindeutig als Vertreter der Spiralia aus, doch innerhalb dieser Gruppe ist die Schwestergruppe der Nemertea nicht klar erkannt. Während sie in der generellen, für acoelomate Organismen charakteristischen Struktur des Hautmuskelschlauches den Plathelminthes ähneln, sind Lage und Struktur des Gefäßsystems dem Coelom der Anneliden ähnlich. Ein in Lage und Herkunft dem Prototroch entsprechender Ring bewimperter Zellen in dem temporär freischwimmenden Larvenstadium stellt die Nemertea in verwandtschaftliche Nahe der Trochozoa/Lophotrochozoa. Zur Zeit sind weder ausreichend begründete Homologie-Hypothesen für die genannten Merkmalskomplexe formuliert noch gibt es Verwandtschaftshypothesen, die eine befriedigende Bewertung der hier skizzierten Ähnlichkeiten erlauben. Um die Erklärungskraft der unter-schiedlichen Hypothesen zu testen, soll mittels immunhistochemischer Methoden die Differenzierung des Hautmuskelschlauches und des Nervensystems, sowie mittels elektronen-mikroskopischer Untersuchungen die Entwicklung der Augen und des Blutgefaßsystems geklärt werden. Diese Daten werden Aufschluss über die frühe Radiation der Spiralia geben und eine abschließende Bewertung der phylogenetischen Bedeutung von Leibeshöhlen innerhalb der Bilateria erlauben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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