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Systematische Weiterentwicklung photo- und durch beta-Strahlung aktivierbarer Prodrugs von Proteinkinaseinhibitoren

Fachliche Zuordnung Pharmazie
Förderung Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242412745
 
Erstellungsjahr 2022

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein übergeordnetes Thema in unserer Forschung ist die Frage, ob Wirkstoffe durch Bestrahlung durch Licht aktiviert bzw. in ihrer pharmakologischen Wirksamkeit kontrolliert werden können. Idealerweise würde eine pharmakologisch inaktive Vorstufe eines Wirkstoffs als „Prodrug“ verabreicht und punktgenau am Wirkort durch Licht aktivierbar sein. Dadurch wäre es möglich, hohe Konzentrationen des aktiven Wirkstoffs nur am Wirkort zu erzeugen, wie z.B. in einem Tumor. Gleichzeitig könnten Nebenwirkungen reduziert oder ökotoxikologische Schäden durch den ausgeschiedenen inaktiven Wirkstoff minimiert werden. Eine große Problematik in diesem Konzept besteht bisher mit der sehr limitierten Eindringtiefe von Licht in biologisches Gewebe. In diesem Zusammenhang hatten wir die Idee, ob die sogenannte Cherenkov Strahlung genutzt werden kann. Cherenkov-Strahlung besteht aus Licht mit Wellenlängen im UV Bereich und entsteht direkt im Gewebe, sozusagen als Abfallprodukt von Radionukliden, die diagnostisch und therapeutisch in der Medizin eingesetzt werden. Wir haben daher in Zusammenarbeit mit der Klinik für Nuklearmedizin am UKSH in Kiel diesbezüglich eine Auswahl von typischerweise eingesetzten Radionuklide untersucht: 18Fluor, 68Gallium und 90Yttrium. Mittels der „Kamiokande“ haben wir einerseits die entstehende Cherenkov Strahlung beim Zerfall dieser Radionuklide gemessen. Als Modellsubstanz für das oben beschriebene lichtaktivierbare Prodrug-Konzept haben wir einen Arzneistoff (Proteinkinaseinhibitor) chemisch abgwandelt, so daß dieser zunächst biologisch inaktiv aber durch Bestrahlung mit Licht aktivierbar wurde. Mit diesem Modellsystem konnten wir in speziellen Laboratorien dann Hinweise finden, daß insbesondere durch 90Yttrium eine Photoaktivierung des Prodrugs mittels Cherenkov-Strahlung erfolgte. Parallel zur Photoaktivierung durch die Cherenkov-Strahlung haben wir festgestellt, daß das Prodrug sowie der freigesetzte aktive Wirkstoff allerdings durch die beim Zerfall des Radionuklids entstehende β-Strahlung teilweise zersetzt wird. Wir planen daher weitere Experimente, um die Photoaktivierung von Prodrugs bei gleichzeitiger Stabilität gegenüber der β-Strahlung zu erreichen

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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