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Familienbildnisse und dynastische Repräsentation im spätmittelalterlichen Nürnberger Bürgertum (14.-16. Jahrhundert)

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 242773831
 
Familienbildnisse des späten Mittelalters sind bislang von der historischen wie kunsthistorischen Forschung weitgehend unbeachtet geblieben. Damit folgt die Forschung einem Diktum von Philippe Ariès, wonach sich erst seit dem 16. Jahrhundert der sogenannte Familiensinn so weit entwickelt gehabt habe, dass er sich in der Kunst habe spiegeln können. Unsere Vorarbeiten belegen hingegen die zunehmende Verbreitung von Familienbildnissen als neuem Bildtypus seit der Mitte des 14. Jahrhunderts. Sie entstehen zunächst im religiösen Kontext als Stifterbilder des Hochadels. Um 1400 werden sie auch im städtischen Bürgertum populär, wobei sich ein bemerkenswerter Schwerpunkt in der Reichsstadt Nürnberg nachweisen lässt. Das Projekt will daher am Fallbeispiel Nürnberg Familienbildnisse des 14.-16. Jahrhunderts als neue Formen dynastischer Repräsentation untersuchen. Dazu bedarf es einer genauen Datierung der Familienbildnisse sowie der Ermittlung der Auftraggeber. Die Untersuchung der Darstellungsformen und Dargestellten will soziale und dynastische Absichten nachweisen, aber auch, dass das Motiv der Hl. Sippe erst spät Familienbildnisse beeinflusst hat. Weiterhin verfolgen wir die Frage, wie und wann sich die Bildnisse aus dem religiösen Kontext lösen. Zudem sind Familienbildnisse im Kontext anderer Formen dynastischer Politik wie Erbverträge, Hausgeschichtsschreibung etc. zu analysieren. Insofern soll über den eigentlichen Untersuchungszeitraum hinaus die Rezeption der spätmittelalterlichen Familienbildnisse in der Familiengeschichtsschreibung des 16.-18. Jahrhunderts untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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