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WORKOUT: Selbstregulation während der Arbeitslosigkeit

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 243066335
 
Arbeitslosigkeit ist einer der ärgsten Stressoren, der Menschen in ihrem Arbeitsleben begegnen kann. Neben den negativen Konsequenzen für die Finanzen und Gesundheit der Betroffenen ist Arbeitslosigkeit auch eine teure Belastung für die Gesellschaft. Aufgrund unsteter ökonomischer Entwicklungen werden Zeiten der Arbeitslosigkeit für viele Arbeitnehmer zunehmend unvermeidlich. Forschung mit dem Ziel, die Barrieren zu einer erfolgreichen Arbeitssuche und zu qualitativ hochwertiger Wiedereinstellung zu ergründen, ist somit wichtig sowohl für Betroffene und die sie unterstützenden Experten, als auch für Regierungen. Arbeitsplatzsuche ist eine anspruchsvolle Aufgabe der Selbstregulation. Sie erfordert das Setzen und Verfolgen von Zielen, die Regulation von Gefühlen und Verhalten, und die Fähigkeit, auch bei Schwierigkeiten durchzuhalten. Bisherige Forschung dokumentiert strukturelle, Prozess-, und inhaltliche Ansätze zum Thema Selbstregulation, meist jedoch ohne diese Ansätze miteinander zu integrieren. Weiterhin wurde Selbstregulation bisher meist als statisches Phänomen erforscht. Entscheidendes Wissen über die Entwicklung von Selbstregulation über die Zeit fehlt jedoch. Auch hat bisherige Forschung wenig Aufmerksamkeit den externen / kontextuellen Faktoren -- im Gegensatz zu internen Faktoren -- gezollt, die die Initiierung und Entwicklung von Selbstregulation beeinflussen könnten. Die von uns vorgeschlagene Forschung adressiert diese zentralen Forschungslücken im Rahmen von Studien zur Selbstregulation während der Arbeitslosigkeit. Wir bauen und testen Modelle der Selbstregulation in Zeiten von Arbeitslosigkeit im Rahmen von vier integrierten Unterprojekten: (1) einer international angelegten Erforschung der Auswirkungen von systembasierten Unterschieden in den Arbeitslosenversicherungsleistungen auf die Initiierung, Entwicklung, und Folgen von Arbeitsplatzsuch-Verhalten; (2) der Erforschung selbstregulatorischer Reaktionen auf Rückschläge und Ablehnungen; (3) der Erforschung der Karriereanpassungsfähigkeit der Betroffenen als Quelle von Selbstregulation und Wiedereinstellungsqualität; und (4) einer Erforschung der Gründe, Inhalte, Dynamik, und Folgen von Verschleppung (procrastination) als Form von selbstregulatorischem Versagen. Wir kombinieren innovative Methoden wie Experience Sampling und Tagebuchstudien mit Labor- und Feldexperimenten. Neben wissenschaftlichen Ergebnissen werden wir Interventionen entwickeln, die die Selbstregulation während der Arbeitslosigkeit fördern. Das WORKOUT-Projekt trägt somit bei zu einem Fortschritt im wissenschaftlichen Wissen über selbstregulatorische Prozesse und Effekte, zu der Effektivität von Arbeitslosenbetreuung, und schließlich der Lebensqualität von Arbeitslosen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande, USA
 
 

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