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WORKOUT: Selbstregulation während der Arbeitslosigkeit

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 243066335
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war eine Erforschung der Selbstregulation im Sinne von Stellensuche und adaptivem Karriereverhalten während der Arbeitslosigkeit, abhängig zum einen von kontextuellen als auch persönlichen Faktoren, und die Untersuchung der Folgen solcher Selbstregulation für Wohlergehen, Tempo und Qualität der daraufhin gefundenen Arbeit. Während sich die geplanten Arbeiten ursprünglich auf arbeitslose Arbeitssuchende insgesamt bezogen, kam es im Laufe der Projektarbeit zunehmend zu einer Spezialisierung auf besonders gefährdete Gruppen, d.h. auf ältere beziehungsweise erfahrenere Arbeitnehmende sowie auf Geflüchtete, wobei auch vereinzelt Arbeiten mit Probanden vor dem Berufseinstieg in die Ergebnislage einflossen. Die Ergebnisse der im Rahmen des Projektes durchgeführten Studien sind vielfältig, jedoch in sich konsistent. Sie sprechen für die Bedeutsamkeit sowohl ausgewählter persönlicher Prädiktoren (wie bestimmte Persönlichkeitseigenschaften, Alter und Alterserfahrungen sowie kontextueller Faktoren wie dem Versicherungssystem, aber auch sozialer Unterstützung und der Konfrontation mit aversiven Stereotypen für die Interpretation der Situation und den darauffolgenden Umgang. Bezüglich der Interpretation fanden wir Hinweise für die Bedeutung von wahrgenommener Zeit, aber auch der unter Umständen beeinträchtigen Wahrnehmung des Selbst. Hiermit umzugehen ist eine ernstzunehmende Herausforderung mit Gefahr für das psychische Wohlergehen der Betroffenen, es gibt aber auch Auswirkungen für ihre Selbstregulation im Sinne der Stellensuche und adaptiver Karrierereaktionen wie Karriereexploration und –planung – auch wenn diese Karrierereaktionen selbst wiederum ebenfalls die Wahrnehmung der Betroffenen beeinflussen können. Adaptive Karrierereaktionen wiederum zeigen im Allgemeinen positive Auswirkungen auf die Qualität und gelegentlich auf das Tempo der (Wieder-) Beschäftigung, wobei die Rolle gerade von Karriereexploration her zweischneidig erscheint, zum Teil, da Exploration auch dazu führen kann, dass Betroffene sich in Berufsfelder umorientieren, die nicht ihrer Expertise entsprechen. Positiv sei abschließend der Befund zu nennen, dass sowohl Studierende als auch erfahrene Arbeitnehmende mit relativ geringem Aufwand ihre Karriereanpassung trainieren können. Die Ergebnisse liefern zum Teil eine Verständnishilfe für die Prozesse, die während der Arbeitslosigkeit und Arbeitssuche losgetreten werden, zum Teil aber auch ganz konkrete Hinweise, z.B. auf die Ausgestaltung von Versicherungsleistungen, die Notwendigkeit sozialer Unterstützung und Sicherheit vor Abschiebung für Geflüchtete oder die Ausgestaltung hilfreicher Maßnahmen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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