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Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries - Deutschland (CILS4EU-DE)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Frank Kalter; Professorin Irena Kogan, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244760921
Der „Children of Immigrants Longitudinal Survey in Four European Countries–Germany“ (CILS4EU-DE) begann 2009 im Rahmen des „NORFACE Research Programme on Migration“ (2009–2013) und ist seit 2014 Teil des Langfristprogramms der DFG. Das Projekt verfolgt seit dem Alter von 14 Jahren die Entwicklung von Jugendlichen und beantragt nun eine fünfte und letzte Förderperiode (2026–2027), um die Studie über das ursprünglich geplante Ende 2025 hinaus zu verlängern. Diese Verlängerung ist notwendig, um zu verstehen, wie große Krisen–einschließlich der Flüchtlingskrise, der COVID-19-Pandemie, des Ukraine-Krieges und des Krieges in Gaza–die deutsche Gesellschaft prägen und Personen mit und ohne Migrationshintergrund unterschiedlich beeinflussen. Diese Krisen haben zu gesellschaftlicher Polarisierung und dem Aufstieg rechtsextremer Parteien, wie der AfD, beigetragen. Das Projekt hat bereits 14 Jahre Längsschnittdaten von jungen Erwachsenen gesammelt und deren Einstellungen, Werte und Verhaltensweisen seit dem Alter von 14 Jahren verfolgt. Die jüngsten Krisen waren bei der ursprünglichen Antragstellung nicht vorhersehbar. Um diese neuen Herausforderungen zu adressieren, wird eine abschließende Erhebungswelle durchgeführt, die untersucht, wie diese Entwicklungen die Integration und Aspirationen der Befragten, insbesondere mit Migrationshintergrund, beeinflusst haben. Diese zusätzliche Datenerhebungsphase ist unerlässlich, um die Auswirkungen der veränderten Bedingungen in Deutschland auf Integrationsprozesse und den sozialen Zusammenhalt vollumfänglich zu verstehen. Unsere Forschungsziele sind zweigeteilt. Erstens nutzen wir die Längsschnittinformationen, um zu verstehen, wie die erlebten Krisen zentrale Aspekte der Integration junger Menschen geprägt haben. Die Daten ermöglichen eine tiefgehende Analyse der Entwicklung von Aspirationen und tatsächlichen Situationen in verschiedenen Lebensbereichen seit 2010 und den Einfluss von Krisen auf diese Veränderungen. Dadurch werden wir konzeptionelle Schlussfolgerungen des Projekts ableiten. Zweitens untersuchen wir spezifische, aktuelle Herausforderungen für junge Menschen, insbesondere wie Aspekte des sich wandelnden sozialen Klimas ihre Lebensverläufe beeinflussen. Wir analysieren das Entstehen und die Auswirkungen der politischen Rechtsverschiebung, die Wahrnehmungen der Kriege in Gaza und der Ukraine sowie ihre Perspektiven auf sich verändernde Arbeitsbedingungen. Die abschließende Phase umfasst eine neue Erhebungswelle mit innovativen Instrumenten und Forschungsvorhaben, die auf eineinhalb Jahrzehnte an Daten aufbaut. Diese Phase zielt darauf ab, kritische Fragen zu beantworten und bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse sowie praktische Implikationen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu liefern. Eine umfassende Veröffentlichung dieser Ergebnisse ist geplant und wird Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern ein vertieftes Verständnis von Integration und Polarisierung in Deutschland bieten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Belgien, Großbritannien, Niederlande, Norwegen, Schweden
Mitverantwortliche
Professor Dr. Josef Brüderl; Professorin Dr. Ursula Hirschfeld; Professorin Dr. Frauke Kreuter; Dr. Silke Schneider
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Christian Dustmann, Ph.D.; Professorin Dr. Fenella Fleischmann; Jon Horgen Friberg; Professor Dr. Anthony Heath; Professor Dr. Miles Hewstone; Professorin Dr. Eva Jaspers; Professor Dr. Jan Jonsson; Professor Dr. Matthijs Kalmijn; Professorin Dr. Carina Mood; Professorin Karen Phalet, Ph.D.; Olivia Spiegler, Ph.D.; Professor Frank van Tubergen
