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Laborexperimentelle Evaluierung des Einflusses von Zusatzinformationen auf die Nutzung von Assistenzsystemen durch Operateure

Antragstellerin Dr. Rebecca Wiczorek
Fachliche Zuordnung Arbeitswissenschaft, Ergonomie, Mensch-Maschine-Systeme
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244855988
 
In sicherheitsrelevanten Arbeitsumgebungen wie der Prozessindustrie oder der Luftfahrt werden Operateure von Alarmsystemen unterstützt. Bei diesen Systemen handelt es sich um eine spezielle Form von Assistenzsystemen. Die Nutzung derselben und die Aspekte, die diese beeinflussen sind Inhalt zahlreicher empirischer Studien. Im Falle von Alarmsystemen ist ein häufig beobachtetes Problem das Auftreten vieler Fehlalarme. Operateure nehmen die Alarme als wenig glaubwürdig war und verlieren ihr Vertrauen in die Systeme. Daraus resultiert das Bedürfnis die Alarme mithilfe von Zusatzinformationen zu validieren. Das Reagieren auf einen Alarm durch das Überprüfen der dahinter liegenden Rohdaten wird als informed compliance bezeichnet. Studien zeigen, dass die Tendenz von Operateuren, sich informed compliant zu verhalten von verschiedenen Aspekten beeinflusst wird. Dazu zählen neben Charakteristika des Systems und operateursbezogenen Aspekten auch Merkmale der Situation. Das Ziel dieses Forschungsprojektes besteht darin, den Einfluss spezifischer Aspekte der Situation auf die informed compliance zu untersuchen. Darüber hinaus werden auch mögliche Interaktionen der Aspekte miteinander und mit den system- und operateursbezogenen Aspekten betrachtet. Mithilfe des luggage screening paradigm, einer Versuchsumgebung, die die Sicherheits-Gepäckkontrolle am Flughafen simuliert, soll eine experimentelle Laborstudie durchgeführt werden. Die Probanden bearbeiten die Überwachungsaufgabe mit der Unterstützung durch ein Alarmsystem. Um die Alarminformation zu validieren haben sie Zugang zu den dahinter liegenden Rohdaten. In einem dreifaktoriellen Design werden die Reliabilität der Alarmsysteme, der Zugang zu den Rohdaten und der Informationsgehalt der Rohdaten variiert. Es wird davon ausgegangen, dass alle drei Faktoren einen Einfluss auf die Bereitschaft der Probanden haben, sich inforemed compliant zu verhalten. Zusätzlich wird die empfundene Beanspruchung, das Selbstvertrauen der Probanden und ihr Vertrauen in die Alarmsysteme mit Fragebögen erhoben, um mögliche Interaktionseffekte zu untersuchen. Dieses Experiment ist Teil eines größeren Forschungsvorhabens. Die hier erzielten Ergebnisse bilden einen wichtigen Zwischenschritt bei der Entwicklung eines Modells zur Vorhersage der Nutzung von Assistenzsystemen durch Operateure.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Israel
 
 

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