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Ethologische, morphologische und genetische Variation beim Erdbeerfröschchen Dendrobates pumilio
Antragstellerin
Professorin Dr. Heike Pröhl
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 24490440
Sexuelle Signale sind phänotypische Merkmale. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Partnerwahl und stellen häufig einen Kompromiss zwischen ökologischen und genetischen Faktoren, als auch den Präferenzen potentieller Paarungspartner dar. Auf der anderen Seite unterscheiden sich die Präferenzen für bestimmte Signalmerkmale zwischen den Individuen einer Art. In dem vorgestellten Projekt soll die Variabilität von Kommunikationssignalen (männliche Anzeigerufe und Färbung) sowohl innerhalb von Populationen als auch zwischen Populationen einer in Hinblick auf Morphologie und Verhalten polymorphen Art, dem Erdbeerfröschen (Dendrobates pumilio), untersucht werden. Die Variabilität weiblicher Paarungsstrategien und Präferenzen für bestimmte Merkmale wird durch Direktbeobachtungen im Feld und in Wahlexperimenten erfasst und in Zusammenhang mit den männlichen und weiblichen Eigenschaften analysiert. Gleichzeitig werden genetische Analysen und Messung ökologischer Faktoren (Habitatstruktur, Prädationsdruck, Parasitenbefall) zwischen Individuen und Populationen durchgeführt, um zu klären, ob ökologische und/oder genetische Faktoren für die Unterschiede in den Signalen verantwortlich sind. Schließlich soll überprüft werden, ob die morphologischen und akustischen Unterschiede bei den Männchen gekoppelt mit unterschiedliche Präferenzen auf Seite der Weibchen, zu einer Verringerung im Genfluss zwischen Populationen führt (=ethologische oder präzygotische Reproduktionsbarriere). Alternativ wird die Bedeutung von geographischer Isolierung der Populationen im Hinblick auf Genfluss und phänotypische Merkmale untersucht. Die Bedeutung von sexueller und natürlicher Selektion auf diese Differenzierungsprozesse, die letztendlich zur Artbildung beitragen, soll diskutiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen