Detailseite
Projekt Druckansicht

Die frühe Rezeptionsgeschichte des Jakobusbriefs

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245389167
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dieses Forschungsprojekt wurde seinem Anspruch, die frühe Rezeptionsgeschichte des Jakobusbriefs bis einschließlich Origenes ausführlich zu beschreiben, gerecht. Mit den Ergebnissen können dabei auch neue Akzente gesetzt werden. So ist gerade durch die umfassende Analyse verschiedenster Texte klarer denn je, dass sich klar feststellbare Rezeptionen des Jakobusbriefs erst bei Origenes finden. Alle Parallelen zwischen Jakobusbrief und Autoren vor Origenes sind besser mit Modellen erklärbar, die nicht von einer Rezeption des Jak ausgehen. Sie lassen sich in den meisten Fällen traditionsgeschichtlich erklären. Erst in den Schriften des Origenes zeigt sich ein klarer Wendepunkt: Erst Origenes zitiert den Jak explizit und verwendet ihn für seine theologische Argumentation. Jedoch zeigt sich auch innerhalb der Schriften des Origenes eine Entwicklung, die womöglich mit dem Ortswechsel nach Caesarea in Verbindung gebracht werden kann. Dies würde auch erklären, weshalb sich bei Clemens von Alexandrien keine sicheren Spuren des Jakobusbriefs nachweisen lassen. Dabei können die gemachten Beobachtungen auch als Argument gegen die von David Trobisch (und inzwischen einer Reihe von Kollegen) vehement vertretene These einer fixen Publikation des neutrestamentlichen Kanons als „Buch“ am Ende des zweiten Jahrhunderts gewertet werden. Gerade die zeitlich versetzte Rezeption des Jakobusbriefs im griechischen Osten und römische Westen stellt einen solchen Ansatz vor eine große Herausforderung. Damit trägt dieses Projekt zur Lösung einer bis heute ungeklärten Frage neutestamentlicher Exegese, der Entstehung des Kanons des Neuen Testaments bei.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Neutestamentliche Kanongeschichte als Geschichte eines Buches?, in: I. Munoz Gailarte / J. Peláez (Hg.), In Mari Via Tua: Philological Studies in Honour of Professor Antonio Pinero (Estudios de Filologia Neotestamentaria 11), Cordoba 2016, 575-595
    Nicklas, T.
  • (2017) The Epistle of James: Theology. Ethics and Reception (Annali di storia dell'esegesi) 34 (2) 291-624
    Nicklas, T. (Hg.)
  • Die frühe Rezeption des Jakobusbriefs und die Geschichte des neutestamentlichen Kanons, in: ASE 34/2 (2017), 513-535
    Bemmeri, C.
  • Großfamilie aus zwölf Stämmen. Die „Kirche“ im Jakobusbrief, in: ASE 34/2 (2017), 363-380
    Nicklas, T.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung