Detailseite
Individualisierte Politische Repräsentation und ihre Grundlagen
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Zittel, seit 5/2015
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245527253
Die empirische Repräsentationsforschung hat in der Vergangenheit ihr besonderes Augenmerk auf direkte Effekte gerichtet, die von der wahlsystemischen Ebene auf parlamentarisches Handeln ausgehen. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, ob kandidatenzentrierte Wahlsysteme zu individualisierten Formen parlamentarischen Handelns und damit zu einer Schwächung von Parteigeschlossenheit beitragen. Das geplante Projekt geht von der These aus, dass dieser Zusammenhang kontingent und über die Personalisierung politischer Kommunikation vermittelt ist. Es geht davon aus, dass sich wahlsystemische Anreize dann in einer Individualisierung parlamentarischen Handelns niederschlagen, wenn sie über personalisierte Formen politischer Kommunikation auf die Ebene parlamentarischen Verhaltens vermittelt werden.Die Grundthese des geplanten Projekts soll am deutschen Fall empirisch untersucht werden. Dieser Fall ermöglicht die kontrollierte Analyse zweier repräsentationstheoretisch relevanter wahlsystemischer Effekte, da im deutschen Mischwahlsystem partei- und kandidatenzentrierte Systemelemente kombiniert sind. Die Ebene der Wahlkampfkommunikation wird über die Deutsche Kandidatenstudie 2009 (GCS 2009) und die dort erhobenen Daten zur Wahlkampfkommunikation erfasst. Das Phänomen des parlamentarischen Handelns wird in neuartiger und umfassender Weise über das Verhalten von Abgeordneten in namentlichen Abstimmungen sowie die Unterzeichnung von Gruppenanträgen, die Abgabe von Erklärungen zu Abstimmungen sowie mündliche Fragen untersucht. Diese Daten werden für diejenigen Abgeordneten erhoben, die an der GCS 2009 teilgenommen haben (N=196). Über die Verknüpfung beider Analyseebenen untersucht das Projekt systematisch den Zusammenhang zwischen wahlsystemischen Anreizen, Wahlkampfkommunikation und parlamentarischem Handeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Annika Hennl, bis 5/2015