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Mittelalterliche Handschriften: Morgenländische Averroes-Handschriften in Deutschland und Israel. Digitale Erfassung im Rahmen einer virtuellen Forschungsumgebung

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 247683317
 
Das Projekt setzt sich zum Ziel, die Überlieferung morgenländischer - also hebräischer und arabischer - Handschriften mit Werken des Philosophen Averroes (1126-1198) in deutschen und israelischen Bibliotheken zu digitalisieren und zu erschließen. Es versteht sich dabei als Teil der umfassenderen Projektstrategie des Digital Averroes Research Environment (DARE), das als virtuelle Forschungsumgebung sämtliche Digitalisierungs- und Editionsleistungen zum Werk des Averroes verknüpft und präsentiert. Zu diesem Zweck sollen in Kooperation mit allen 11 materialbesitzenden Bibliotheken in Deutschland und Israel alle 71 einschlägigen Handschriften digitalisiert und mit Meta- und Strukturdaten versehen werden; zur gleichzeitigen Tiefenerschließung werden 2 in den Manuskripten prominent vertretene Werke, der Kurzkommentar zum Organon sowie der Lange Kommentar zu den Zweiten Analytiken, in beiden Sprachtraditionen als digitale Volltexte aufbereitet. Die Ergebnisse sollen im open access auf der DARE-Infrastruktur publiziert werden.Der geschlossene Sammlungsraum ermöglicht die Durchführbarkeit einer solchen Massendigitalisierung im vorgesehenen Zeitrahmen von 2 Jahren, da durch die Einbindung in DARE die benötigten technischen Strukturen und das erforderliche Know-How bereits zur Verfügung stehen. Der vorliegende Projektantrag erstreckt sich auf die reinen Digitalisierungskosten sowie Personalkosten für die inhaltliche Erschließung.Im Detail umfasst dies die Erstellung aktueller Handschriftenbeschreibungen, die ein besonderes Gewicht auf die Überlieferungsgeschichte nach Moritz Steinschneider legen werden, sowie die digitale Abbildung der Struktur der betreffenden Codices, die eine präzise Verlinkung der Bilder und Volltexte erlaubt. Darüber hinaus erfordert die beabsichtigte Tiefenerschließung notwendig eine am Inhalt der Handschriften orientierte Bearbeitung. Als Teil des größeren Phänomens der Averroesrezeption werden die Handschriften nämlich nur dann wahrnehmbar, wenn sie als Exemplare der in ihnen enthaltenen Averroestexte mit den übrigen Textzeugen verknüpft und auf digitale Editionstexte als einheitliche Referenzpunkte bezogen werden. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, innerhalb des beantragten Projektes auch solche digitalen Volltexte zu erstellen, wobei die Auswahl der hierbei berücksichtigten Werke sich an einer im Rahmen des Projekts zu bewältigenden Bearbeitungszeit, der Relevanz der Texte für das Werk des Averroes und seine Rezeption und an ihrer Häufigkeit in den Handschriften der bearbeiteten Sammlungen orientiert. Zusätzlich können weitere in den Handschriften vertretene Werke durch Volltexte repräsentiert werden, die bereits über DARE publiziert sind.In seiner Verbindung eines inhaltlichen und methodischen Fokus mit einer großflächigen Strategie unterstreicht das Projekt das Eigengewicht der lokalen materiellen Tradition und dokumentiert zugleich eine wichtige Etappe im Wandel der europäischen Geisteskultur und in der Herausbildung uns
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Beteiligte Person Professor Dr. David Wirmer
 
 

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