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Die Dramaturgie des 'erlebnisorientierten' Museums - Eine Mixed-Methods-Studie zum Wandel von Distinktionsformen im Wechselspiel von Kulturangebot und Kulturaneignung

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248999274
 
Das Projekt untersucht, ob sich mit einem Wandel von Museen auch ein Wandel von kulturellen Distinktionsformen im Museum vollzieht. Im Fokus stehen dabei zwei zentrale Prozesse, durch die Museen herausgefordert sind: eine erhöhte Erlebnisorientierung und die Öffnung für ein möglichst breites Publikum. Verlieren Museen im Zuge dessen ihre Funktion der (hoch-)kulturellen Abgrenzung? Bleibt diese Distinktion stabil oder entwickeln sich - generell oder z.B. in bestimmten Museumstypen - neue Distinktionsformen (etwa durch die souveräne Nutzung digitaler interaktiver Exponate)? Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit sich neue Formen entwickeln? Ein Spezifikum der Untersuchung besteht darin, die Wechselwirkungen der Ebenen des Kulturangebots und der Kulturaneignung in den Blick zu nehmen. Insbesondere interessiert, welche Distinktionsmöglichkeiten durch die räumliche Ausgestaltung und Inszenierung in verschiedenen Museumstypen angeboten werden und welches Distinktionsverhalten durch Besucher/innen dann während der Aneignung bereitgestellter Kultur gezeigt wird.Forschungsleitend sind Erkenntnisse der Ungleichheits- und Kultursoziologie in Anlehnung an Bourdieu. Über die in der Museumsforschung oft dominante anwendungsorientierte Besucherforschung hinaus bringt das Projekt eine theoretische, praxeologische Perspektive auf den Wandel des Verhältnisses von kultureller Praxis und Reproduktion sozialer Ungleichheit ein.In einem Mixed-Methods-Design wird das Kulturangebot mit qualitativen Methoden (Raumbegehungen und Leitfadeninterviews mit Museumsleitungen) untersucht, die die Analysen der Kulturaneignung mit quantitativen Methoden (Beobachtung und Befragung von Besucher/innen) vorbereiten und zentrale Konzepte schärfen. Die Auswertung leitet eine komparative Logik an, die mit fallinternen und fallübergreifenden Vergleichen arbeitet. Sie zielt auf eine Typisierung von Formen der Erlebnisorientierung und von Distinktionsformen in Museen, um daraufhin theoretische Schlussfolgerungen zur Distinktionspraxis im kulturellen Bereich angesichts sozialen Wandels zu ziehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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